Duisburg DVG setzt Hybridbus ein

Duisburg · Auf dem Betriebshof am Unkelstein wartet ein 660 000 Euro teurer Gelenkbus auf seinen ersten Praxis-Einsatz. Er fährt mit Strom und Diesel und punktet mit seinen guten Umweltwerten.

 An den Radnaben ist der Hybridbus zu erkennen, der sich ansonsten von anderen DVG-Gelenkbussen optisch nicht unterscheidet.

An den Radnaben ist der Hybridbus zu erkennen, der sich ansonsten von anderen DVG-Gelenkbussen optisch nicht unterscheidet.

Foto: Probst

Die Fahrgäste der DVG-Buslinie 922 von der Innenstadt nach Homberg werden sich an ein neues Fahrgefühl gewöhnen können. Denn dort soll die teure Neuanschaffung des Verkehrsunternehmens zunächst im Einsatz sein, bevor das Fahrzeug auch auf anderen Linien fahren wird.

Kostet ein "normaler" Gelenkbus rund 330 000 Euro, so musste für den "EvoBus Citaro G Blue Tec-Hybrid" fast das Doppelte bezahlt werden, allerdings nicht von der DVG. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) habe einen 80- prozentigen Zuschuss gegeben, erläuterte gestern Klaus-Peter Wandelenus, DVG-Vorstand, der gemeinsam mit seinem Kollegen Markus Wittig gleich zur Probefahrt mit dem neuen Fahrzeug einlud.

Der neue Bus fährt je nach Erfordernis mit Diesel oder Strom. An vier Rädern verbirgt ich hinter einer Abdeckung anstelle der sonst üblichen Radnabe der Antriebsmotor. Am Heck des Fahrzeuges hingegen ist ausreichend Platz für einen Generator und den Dieselmotor. Auf dem Dach des Fahrzeuges befinden sich die Batterien für den Strombetrieb.

Der neue Bus kommt mit deutlich weniger Kraftstoff aus und kann seine Batterien zum Beispiel mit freiwerdender Bremsenergie "füllen". Weil die Technik des Busses eine Neuentwicklung ist (die Hybridbusse, die beispielsweise bei den DVG-Partnern in Essen und Mülheim fahren, sind älterer Bauart), betrachtet die DVG den Einsatz zunächst als Probelauf unter realistischen Bedingungen.

Die gewonnenen Erfahrungen werden später die Entscheidung beeinflussen, ob weitere Hybridfahrzeuge angeschafft werden sollen. Dazu beitragen werden unter anderem die Eindrücke der Busfahrer, die für den Einsatz auf dem umweltfreundlichen Fahrzeug (der CO2-Ausstoß verringert sich um 22,18 Tonnen pro Jahr bei 70 000 Kilometern Laufleistung) geschult werden müssen.

Auch die Feuerwehr wird eingeladen, sich den Hybridbus genau anzuschauen, um zu wissen, wie das Fahrzeug bei einem eventuellen Notfall bewegt (oder auch gelöscht) werden kann. Die Kunden werden am Fahrgeräusch hören, wenn der Bus vom leisen Stromantrieb auf den lauteren Dieselmotor automatisch umschaltet, und sollen ebenfalls Gelegenheit erhalten, ihre Meinung zu sagen.

(RP)
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