Duisburg Duisport verzeichnet Rekord-Ergebnisse

Duisburg · Das Konzernergebnis der Duisport-Gruppe aus dem vergangenen Jahr ist auf Rekordniveau. Ein Wachstum für dieses Jahr erwartet die Konzernspitze nicht. Gefeiert wird trotzdem - der 300. Geburtstag des Hafens steht an.

 Selbst aus der Vogelperspektive ist die Größe des Duisburger Hafens nicht zu erkennen. Längst ist er über Ruhrort (und Rheinhausen/Logport) hinausgewachsen.

Selbst aus der Vogelperspektive ist die Größe des Duisburger Hafens nicht zu erkennen. Längst ist er über Ruhrort (und Rheinhausen/Logport) hinausgewachsen.

Foto: duisport

Dem 300. Geburtstag des Duisburger Hafens, der in diesem Jahr gefeiert wird, kann die Duisport-Gruppe entspannt entgegenschauen. Denn auch im vergangenen Jahr konnte der positive Wachstumstrend fortgesetzt werden. Die Gesamtleistung im Geschäftsjahr stieg auf 217 Millionen Euro, das Konzernergebnis mit 16 Millionen Euro auf ein Rekordniveau. "Bereits zum 17. Mal in Folge haben wir das Ergebnis verbessert", sagte Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisport-Gruppe bei der Bilanzpressekonferenz, die gestern stattfand. Die Entwicklung für das aktuelle Jahr allerdings sieht Staake verhalten.

Von den drei Geschäftsbereichen der Duisport-Gruppe - Infra- und Suprastruktur, Logistische Dienstleistungen sowie Verpackungslogistik - hat 2015 insbesondere der Bereich der Logistischen Dienstleistungen zur positiven Entwicklung beigetragen. In diesem Bereich wuchsen die Umsätze um rund 25 Prozent auf 76 Millionen Euro (2014: 60 Millionen Euro).

Rund 20 Millionen Euro hat die Duisport-Gruppe im vergangenen Jahr investiert. Der Schwerpunkt lag dabei erneut auf der Erweiterung der Umschlag- und Terminalkapazitäten. Dazu zählten unter anderem die Errichtung eines zweiten Portalkrans auf Logport III sowie der Ausbau des DIT-Terminals auf Logport I.

Nachdem im Jahr 2014 erstmals die Marke von 1000 Mitarbeitern überschritten werden konnte, hat sich das Beschäftigungsniveau 2015 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 1050 Mitarbeiter erhöht und damit einen neuen Höchststand erreicht. "Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind ein zentrales Element für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Wir investieren viel Geld in den Nachwuchs und haben damit gute Erfahrungen gemacht", sagt Staake. Insgesamt sind mehr als 45.000 Beschäftigte direkt und indirekt vom Hafen abhängig.

Auch für dieses und die kommenden Jahre ist viel geplant. Als wichtiges Ereignis in diesem Jahr steht die 300-Jahr-Feier des Hafens an. "Das ist schon etwas Besonderes, darum wird auch gefeiert", sagt Staake. Spannend sei die Geschichte des Hafens - die Duisburger dürfen sich auf die Chronik freuen, die in den vergangenen Monaten recherchiert wurde und Anfang Mai vorgestellt wird. Staake: "Wir haben nicht nur Güterumschläge gezählt, sondern auch wichtige Personen befragt, die die Region geprägt haben." Ende Mai wird die Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz (wir berichteten) enthüllt, im Juni ist Hafenfest in Ruhrort mit großem Feuerwerk und im September findet die große Jubiläums-Gala statt.

Neben dem Geburtstag gibt es weitere Pläne der Duisport-Gruppe. Dazu gehört die Errichtung eines Steigers für Flusskreuzfahrtschiffe an der Mühlenweide. Duisport investiert in eine rund halbe Million Euro teure Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe (wir berichteten), die im Juni dieses Jahres eröffnet werden soll. Ab dem 25. April beginnen die ersten Arbeiten.

Auf dem Grundstück auf Logport I, das bekanntlich für die Firma Talke vorgesehen war, wird nun ein Importlager für die Fressnapf-Gruppe, Europas Marktführer der Heimtierbranche, entstehen. Dadurch werden voraussichtlich 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Weitere Arbeitsplätze - etwa 200 - sollen durch die Errichtung eines rund 55.000 Quadratmeter großen Logistikzentrums für die Steinhoff-Gruppe (Möbel und Einrichtungswaren) geschaffen werden. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2017 geplant. Ein weiteres Projekt ist die Aufbereitung der Fläche der ehemaligen Kohlezeche Auguste-Viktoria in Marl. Eine 70 Hektar große Fläche soll entstehen, die "neue Möglichkeiten eröffnet", sagt Staake.

In den kommenden Jahren soll das E-Commerce-Business einen immer größeren Stellenwert einnehmen. "Das wird ein knallhartes Jahr, wo viele Anstrengungen unternommen werden müssen, um Ergebnisniveaus zu halten", sagt der Vorstandsvorsitzende. Wachstum wird es kaum geben. "Es gibt aktuell keinen echten Treiber für weltwirtschaftliches Wachstum. Daher sind Impulse im laufenden Jahr nicht zu erwarten." Das Containerwachstum sei gesättigt, aber es gebe Wachstumspotenzial in bestehenden und neuen Geschäftsfeldern. "Der erste Ansatz ist, zu schauen, was sich bei den Kunden tut und mit welchen Mitteln wir neue Geschäftsfelder entwickeln können."

(RP)
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