Duisburg Duisburgs großer Aufschlag

Duisburg · Nach drei Messetagen zogen am Donnerstag die Verantwortlichen eine erste Bilanz. Die Stadt konnte das Fachpublikum mit einer ganzen Reihe von Großprojekten überraschen.

Angesichts der Vielfalt der Großprojekte, die in Duisburg in den nächsten Jahren verwirklicht werden sollen, zeigten sich gestern die Vertreter der Stadt und der Wirtschaftsförderung bei ihrem Fazit der Immobilienmesse überaus zufrieden. Ein Überblick.

Duisburger Freiheit

Obwohl mit Krieger und Aurelis zwei Entwickler hier mit unterschiedlichen Projekten an den Start gehen, werde die Stadt darauf achten, dass die Gesamtkonzeption nicht aus den Augen verloren wird, betonten Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Stadtdirektor Dr. Peter Greulich. Wie berichtet könnten die Möbelhäuser der Höffner-Gruppe 2013 fertig werden.

Dass die Entwicklung der Bürostandorte zehn Jahre in Anspruch nehmen könnte, bedeute nicht, dass sich zunächst außer Möbelhäusern (Krieger) und einem großen Parkhaus (Aurelis) nichts tue, erklärte GFW-Chef Ralf Meurer. So wird insbesondere dem möglichen Investor KölblKruse zugetraut, schon in wesentlich kürzerer Zeit mit den ersten Bürokomplexen zu beginnen.

Ob die Abstimmung der "Nachbarn" Krieger und Aurelis immer gelingt, bleibt abzuwarten. Ein erster Knackpunkt ist die Finanzierung der Fußgänger- und Radwegbrücke über die Koloniestraße, die beide Standorte miteinander verbindet. Während Krieger davon ausgeht, dass sein Unternehmen die Hälfte bezahlt, lehnte Aurelis-Regionschef Olaf Geist dies für sein Unternehmen erst einmal kategorisch ab: "Dazu bin ich nicht verpflichtet", erklärte er im Gespräch mit der RP in München.

Factory Outlet

Mit dem Unternehmen Freeport Outlet als Betreiber soll das Duisburger Factory Outlet im Herbst 2013 an den Start gehen. Wie Roger Sevenheck vom Investor German Development Group gestern in München erklärte, sollen in einer ersten Stufe 15000 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen. Für das 50 Millionen teure Objekt soll die Rhein-Ruhr-Halle ein neues Glasdach bekommen. Das alte Stadtbad wird wie berichtet renoviert und zur Event-Gastronomie mit einer Kinder-Erlebniswelt umgewandelt. Ab 2015 könnten in weiteren Ausbauschritten von jeweils 3000 bis 4000 Quadratmetern weitere Flächen entstehen bis zur maximalen Gesamtgröße von 25000 Quadratmetern. Dem Vernehmen nach soll Sevenheck für das Gelände in Marxloh rund 6,5 Millionen Euro zahlen.

Mercatorquartier

Es habe schon einige Anfragen für das Areal zwischen Burgplatz und Kuhlenwall gegeben, sagte Ralf Meurer. Vorgesehen ist, das Quartier in mehreren Abschnitten zu verwirklichen. Am schnellsten könnte dies mit Wohnbebauung in der Nähe zum Kuhlenwall passieren, so Dr. Ralf Oehmke, Geschäftsführer der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft. Zum Burgplatz ist ein Dienstleistungsstandort geplant, und auch ein Vier-Sterne-Hotel können sich Oehmke und Meurer hier gut vorstellen. Das ehemalige kaufmännische Berufskolleg am Burgplatz soll kulturell zwischengenutzt werden, zum Beispiel für Projekte im Rahmen der Akzente 2012, so IMD-Chef Uwe Rohde. Mittelfristig sei der komplette Abriss der vorhandenen Gebäude zwischen Burgplatz und Kuhlenwall die beste Lösung.

Küppersmühle

Die Gebag ist auf der Suche nach Unternehmen, die einen neuen Stahlquader für den Erweiterungsbau herstellt. Dazu gibt es bereits mehrere Angebote, unter anderem auch vom Unternehmen des Dinslakener Bauunternehmers und früheren MSV-Präsidenten Walter Hellmich.

Meidericher Milchhof

Das 16000 Quadratmeter große Gelände in Meiderich gehört der Hellmich-Gruppe. Nachdem sich Unternehmer Walter Hellmich nicht mit dem Vorhaben durchsetzen konnte, hier ein Einkaufszentrum zu errichten, will er dort nun ein Wohnprojekt verwirklichen. "Ich werde dies in der kommenden Woche der Politik und der Verwaltung vorstellen", so Hellmich. Er plant rund 100 Eigenheime, die "bezahlbar" sein sollen und jungen Familien an Meiderich binden sollen.

Bahnhofsplatte

In den "nächsten dreieinhalb Wochen", so Ralf Oehmke, könne die Ausschreibung beginnen. Fördergelder des Landes in Höhe von 2,5 Millionen Euro und ein Eigenanteil von 500000 Euro seien gesichert. Baubeginn könnte im Februar 2012 sein. Das kollidiert allerdings mit den Plänen von Multi Development, an der Mercatorstraße im Frühjahr mit dem Bau des neuen MD-Hauptquartiers zu beginnen. Beide Baumaßnahmen zeitgleich ließen sich allerdings aus logistischen Gründen nicht verwirklichen, so Oehmke. Multi könne dann eben erst im zweiten Quartal 2012 beginnen, so der Stadtentwickler — sehr zum Ärger von MD, die hier aufs Tempo drücken wollen. Etwas weiter südlich auf dem Fernbus-Parkplatz soll wie berichtet ein Hotel der Steigenberger-Gruppe gebaut werden. Die Verträge sollen im November unterzeichnet werden. Die Fernbusse sollen zunächst etwas weiter südlich halten, bevor eine bessere dauerhafte Lösung gefunden ist.

Königsgalerie/Stadtfenster

Während die bis auf wenige Restflächen vollvermietete Königsgalerie am 27. Oktober eröffnet wird, beginnen im gegenüberliegenden Boecker-Haus die Abrissarbeiten, um Platz für das Stadtfenster zu schaffen. Davon wird aber zunächst noch nicht viel zu sehen sein, da wie berichtet das Gebäude zunächst von innen entkernt wird.

(RP)
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