Duisburg Duisburgs feine neue Schule

Duisburg · Gestern wurde in Neudorf der Grundstein für das Berufskolleg-Mitte gelegt. Zum ersten Mal lässt die Stadt bauen und wird nicht Eigentümer, sondern nur Mieter des Schulgebäudes sein.

6,1 Millionen Euro wird die Stadt Duisburg sparen, weil das "Neue Berufskolleg Mitte" als PPP-Projekt (Private Public Partnership) geplant und verwirklicht wird. Gestern legten Oberbürgermeister Adolf Sauerland, Bauminister Lutz Lienenkämper und Ortwin Goldbeck, Beiratsvorsitzender der Firma Goldbeck Public Partner GmbH, den Grundstein für den Bau an der Mülheimer Straße. Im September 2011 soll der 55 900 Quadratmeter große Komplex fertig gestellt sein. "Trotz drei Bombenfunden sind wir weiterhin im Zeitplan", freute sich Oberbürgermeister Adolf Sauerland.

Er nannte den Bau des Berufskollegs einen Meilenstein für Duisburgs Bildungseinrichtungen. "Das Berufskolleg als PPP-Projekt zu planen, spart der Stadt Geld und ist somit effizient und auch effektiv", war der Oberbürgermeister sicher. Schließlich seien die Risiken für die Stadt begrenzt.

Drei Kollegs unter einem Dach

Während die Firma Goldbeck aus Bielefeld den Bau mit einem Investitionsvolumen von 74 Millionen Euro finanziert, ist die Stadt nach der Fertigstellung Mieter in dem Gebäude. Hauptnutzer werden das Friedrich-Albert-Lange Berufskolleg, das Kaufmännische Berufskolleg Duisburg-Mitte und das Weiterbildungskolleg der Stadt Duisburg sein. Nach 25 Jahren gehe das Kolleg, "ohne einen weiteren Pfennig in den Besitz der Stadt über", erklärte Uwe Rohde, Geschäftsführer des Auftragsgebers Immobilen Management Duisburg (IMD).

Da sich die Firma Goldbeck während der 25-jährigen Mietzeit um den Bauunterhalt und den Betrieb des Gebäudes kümmert (Instandhaltungen, Störungsdienst, Hausmeisterleistungen etc.), übernimmt die Stadt das Kolleg in einem einwandfreien Zustand. So ist es zumindest geplant. "Die Miete wird rund 650 000 Euro monatlich betragen. Hinzu kommt ein festgesetzter Energieaufwand. Die Einsparungen über 25 Jahre betragen 6,1 Millionen Euro", so Uwe Rhode.

Bauminister Lutz Lienenkämper lobte das PPP-Projekt als Erfolgsmodell: "Wenn es genau angepasst und justiert ist, können alle Parteien von der Situation profitieren." Trotzdem waren nicht alle Anwesenden über die Grundsteinlegung glücklich. Eine Anwohnerin nutzte die Gelegenheit um ihren Unmut über das "Pleite-Projekt" mit einem Plakat kund zu tun. Von Beginn an war der Bau des Berufskollegs umstritten. Anwohner sorgten sich um ihre Parkplätze, Lokalpolitiker um die Finanzierung.

Zwei Tiefgaragen

Zumindest das Parkplatzproblem scheint definitiv gelöst. Das "Neue Berufskolleg Mitte" soll zwei Tiefgaragen mit 450 Stellplätzen bekommen. Die 2600 Schüler erhalten moderne Werkstätten, Labore und Unterrichtsräume. Integriert sind eine Sporthalle mit vier Feldern und eine Mensa.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort