Duisburg Duisburger Zoo: Neuzugang im Rentiergehege

Duisburg · Zwar werden die Rentiere bald schon wieder den Nikolaus-Schlitten ziehen - noch befinden sie sich aber im Gehege des Duisburger Zoos. Dort haben die acht Rentierkühe gerade männliche Verstärkung bekommen: Der eineinhalb-jährige Zuchtbock Thore aus dem Wildpark Anholter Schweiz zog jetzt in das Gehege ein und präsentiert sich als echter "Weiberheld".

 Ein richtiger Prachtbursche ist Thore, der 110 Kilo schwere Rentierbock im Duisburger Zoo. Er soll dafür sorgen, dass es hier schon bald wieder Nachwuchs gibt.

Ein richtiger Prachtbursche ist Thore, der 110 Kilo schwere Rentierbock im Duisburger Zoo. Er soll dafür sorgen, dass es hier schon bald wieder Nachwuchs gibt.

Foto: Christoph Reichwein

Tierpfleger Martin Albertz kümmert sich seit fast 35 Jahren um Rentiere und traut dem Neuling erste Offensiven zu: "Ich kann mir vorstellen, dass wir bereits im Juni nächsten Jahres ein neues Rentierkalb begrüßen können. Normalerweise kommen die Kälber zwischen März und Mai auf die Welt."

Rentiere werden zwar eigentlich erst mit zwei Jahren geschlechtsreif, neben Thore gibt es allerdings nur einen anderen Bock im Gehege. Der ist kastriert und interessiert sich nicht für die Rentierkühe. Durch die fehlenden Rivalitäten ist Thore daher frühreif und interessiert sich schon jetzt für die weiblichen Rentiere. Mit ihm hat der Zoo einen richtigen Prachtburschen dazugewonnen. Er bringt rund 110 Kilogramm auf die Waage und hat eine gute genetische Veranlagung. Zurzeit befindet er sich in der Brunftzeit. Dabei wird sein Geweih langsam empfindlich, und auch der fellartige Bast darauf beginnt abzufallen. Ist er vollkommen verschwunden, ist die Brunftzeit eingeläutet. Der Bast dient den Rentieren das ganze Jahr über als Schutzmantel für ihr Geweih. Rentiere gehören zu der einzigen domestizierten Hirschart und leben in Skandinavien und Nord-Amerika. Sie halten sich vor allem in Waldgebieten und in der Tundra auf. Als Spezialisten benötigen sie neben Isländisch Moos - die Flechten-Art wird aus Schweden importiert - auch Heu und Wildkräuter als Nahrung. Eine besonders wichtige Funktion haben zudem die Füße der Rentiere. Als Paarhufer spreizen sich die Teile des Hufen beim Auftreten und bieten viel Stabilität auch auf weichem Untergrund. "Das sind quasi eingebaute Schneeschuhe", erklärt Albertz.

(RP)
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