Duisburger Autor Wilfried Schaus-Sahm Roman „ Denner“ für Literaturpreis nominiert
Duisburg · Der Roman „Denner“ von Wilfried Schaus-Sahm ist auf die „Leseliste“ für den Literaturpreis Ruhr 2023 gesetzt worden. Über diese Nachricht freut sich natürlich besonders der Duisburger Autor, der sein Roman-Debüt im vergangenen Jahr im Duisburger Verein für Literatur vorgestellt hatte.
Der Literaturpreis Ruhr ist die wichtigste Auszeichnungen für Schriftsteller(innen), die im Ruhrgebiet leben. Er wird seit 1986 jährlich vom Regionalverband Ruhr vergeben und vom Literaturbüro Ruhr organisatorisch und konzeptionell betreut. Vergeben wird ein Hauptpreis (15.000 Euro), ein Förderpreis (5000 Euro) und ein Ehrenpreis. Die Preisträger sollen am 14. September bekannt gegeben werden.
Wilfried Schaus-Sahm rechnet, wie er gesteht, nicht damit, einen Preis zu gewinnen, aber allein die Tatsache, dass sein Roman „Denner“ für diesen Preis nominiert ist, sei eine „sehr erfreuliche und schöne Auszeichnung für einen Autor, der mit 73 Jahren seinen ersten Roman geschrieben hat“.
Möglicherweise sind Schaus-Sahms Chancen auf einen Preis gar nicht so schlecht, wie er selber glaubt. In der RP-Besprechung wurde „Denner“ als „gelungenes Roman-Debüt“ beschrieben.
In dem Artikel heißt es u.a.: Der kraftvolle Name könnte zu einer Figur eines Kriminalromans passen. Das ist aber eine zumindest teilweise falsche Fährte, wie man bei der Lektüre feststellen wird. Vielmehr ist der Maler Balthasar Denner (1685-1749) aus Hamburg gemeint, der für seine Porträtkunst berühmt ist. Es ist durchaus ungewöhnlich, dass ein Maler des Barock Titelheld eines Buches wird, das sich streckenweise wie ein spannender Krimi liest, das darüber hinaus aber voller kulturgeschichtlicher Anspielungen steckt.
Das Schöne an Schaus-Sahms Roman-Debüt ist, dass all diese Anspielungen und alle bildungsgesättigten Ausführungen zu Kunst, Literatur, Philosophie und nicht zuletzt Musik ganz unaufdringlich und natürlich in das kriminalistische, bisweilen auch mysteriös-schillernde Geschehen eingebunden werden.
Erzählt wird die Geschichte von Claas Fereis, einem jüngeren Mann aus steinreichem Hause, der keinen Beruf ausübt und ganz seinen Interessen für Kunst, Literatur und Musik nachgehen kann. Wie einst Andy Warhol fotografiert Claas Fereis schöne junge Menschen mit einer Polaroid-Kamera, um sie zu porträtieren. Das reicht dem Dandy-Künstler aber nicht, der sich selber als Genie mit gottgleichen Befugnissen wähnt...