Schmähanrufe Duisburger versetzt jüdischen Kindergarten in Schrecken

Duisburg · Mehrmals hat ein 43-jähriger Duisburger in den vergangenen Tagen die Mitarbeiter der jüdischen Gemeinde in Duisburg belästigt. Er meldete sich mit den Worten: "Schönen Tag, heute 38 Tote, Kindermörder Israel, schönen Tag noch".

Wie die Polizei mitteilte, konnten die Ermittler den Mann mit Hilfe eines Telefoncomputers ermitteln. Er gestand jeweils einen Anruf bei dem Kindergarten und der Geschäftsstelle der jüdischen Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen. Er war der Meinung, dass die Gemeinde zwar nichts für die aktuelle Entwicklung in der Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hamas könne, sie aber mal darüber nachdenken solle. Der 43-Jährige wird sich nun wegen des Verdachts auf Volksverhetzung vor einem Gericht verantworten müssen.

Nach Angaben von Michael Rubinstein, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Duisburg, handele es sich bei dem Täter nicht um eine geisitg verwirrte Person. Der Mann sei berufstätig. "Er hat seine Botschaft kurz und knackig genannt", sagte Rubinstein.

Die Mitarbeiter sowie die Leitung des Kindergartens seien nach dem Anruf zunächst "irritiert und geschockt" gewesen, so Rubinstein. Nach diesem Vorfall wisse man jedoch, wie man sich in ähnlichen Fällen zu verhalten habe. Die Polizei habe zudem einige Hinweise gegeben. So sollten Mitarbeiter auch bei anonymen Anrufen zumindest die Zeit notieren, sodass eine Nachverfolgung durch die Ermittlungsbehörden möglich wird.

Michael Rubinstein sagte, dass die Gemeinde nach dem Bekanntwerden der Anrufe viele positive Rückmeldungen erhalten habe.

(ac)
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