Duisburg Duisburger trotzen der Kälte

Duisburg · Duisburg bibbert bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. Das öffentliche Leben ist vom Kälteschutz bestimmt. Viele schützen sich nach dem "Zwiebelprinzip". Nur die Tiere im Zoo scheinen relativ unbeeindruckt.

 Beim "Ziegenpeter" im Rheinpark in Hochfeld hat man sich ganz auf den Winter eingestellt. Schlitten wurden kurzerhand zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert. Hier wärmen sich Marion und Wilhelm Unterberg an einer der Feuertonnen.

Beim "Ziegenpeter" im Rheinpark in Hochfeld hat man sich ganz auf den Winter eingestellt. Schlitten wurden kurzerhand zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert. Hier wärmen sich Marion und Wilhelm Unterberg an einer der Feuertonnen.

Foto: Andreas Probst

Dicke Kleidung, Glätte und das allmorgendliche Freikratzen der Autoscheiben. Das Kältehoch "Cooper" sorgte auch am Wochenende für so einige Herausforderungen.

Beispielsweise die MSV-Fans hatten am Freitagabend mit den Temperaturen zu kämpfen. "Bei dem Wetter zwei Stunden auf seinem Platz zu sitzen ist schon hart", sagte Zebra-Anhänger Mario Morelli. Und dann erklärte er, wie sich seine Familie vor dem eisigen Wind gewappnet hat: "Wir tragen vier Schichten Kleidung. Bis die alle durchgekühlt sind, sind wir schon zu Hause. Das Zwiebelprinzip funktioniert halt noch immer."

Auch die Besucher der Königstraße schienen an diesem Wochenende darum bemüht zu sein, unnötige Wege durch die Kälte zu vermeiden. Die Außenbereiche der Einkaufsmeile waren nicht so gut besucht wie sonst; dafür hatten die großen Einkaufszentren wie Forum und Königsgalerie Mühe, den Ansturm der einkaufswilligen Menschenmassen in geordnete Bahnen zu lenken. "Mir ist das hier wirklich zu voll", beschwerte sich Besucherin Annabelle Wisdecker über die Zustände im Forum. "Nach draußen kann man aber leider nicht gehen. Da friert es einem doch direkt die Atemwege zu. Ich habe jetzt langsam wirklich genug vom Wetter."

Bäche und Flüsse zugefroren

Wohin man an diesem Wochenende in Duisburg auch ging, überall zeigte sich das mehr oder weniger gleiche Bild: Vermummte Menschen mit dicken Jacken zogen bibbernd umher, Bäche und Flüsse waren zugefroren. Das galt für den Rahmer Bach genau so wie für die dicken Eisschollen auf der Ruhr oder die Eisfläche, die einmal der Rhein-Herne-Kanal gewesen ist.

Die Tiere im Duisburger Zoo dagegen zeigten sich vom Wetter eher unbeeindruckt. Flamingos und Giraffen zogen bei den Temperaturen genau so ihre Bahnen durch die Außengehege wie die sehr aktiven Brillenpinguine, die durch ihr Wasserbecken schossen. Das war nur dem aktiven Einsatz der Tierpfleger zu verdanken, die das Becken offensichtlich in regelmäßigen Abständen mit Eispickeln beschwimmbar halten.

"Der Zoo macht auch im Winter Spaß", sagte Elke Daniels, die mit ihren Kindern an den Kaiserberg gekommen war. "Wir sind ständig hier. Im Moment sind zwar mehr Tiere in den Innengehegen als sonst, aber bei dem Wetter will man ja eigentlich selbst nicht einmal vor die Türe. Wieso sollte man das dann den Tieren zumuten?" Auf die Frage, wie sie selbst mit den Temperaturen umgeht, antwortete sie mit einem Lächeln: "Wir sind sehr dick eingepackt. Das geht schon. Wenn es doch einmal zu schlimm wird, gehen wir ins Warme und trinken heiße Schokolade. So übersteht man jeden Winter."

(th)
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