Lehrermangel Der Stadt fehlen insgesamt 160 Sonderpädagogen
Duisburg · Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt Alarm. Duisburgs Schulen sind in Sachen Sonderpädagogik offenbar dramatisch unterbesetzt.
Insgesamt fehlen den Angaben der Gewerkschaft zufolge stadtweit rund 160 Lehrkräfte, die sich um die Betreuung gehandicapter Duisburger Kinder kümmern sollen. „Diese Problematik ist nicht neu“, sagt Rüdiger Wüllner vom Vorstand der GEW in Duisburg. „Wir haben uns bereits im Februar mit einem Brandbrief an die Landesregierung gewandt, um auf die Missstände hinzuweisen.“ Die Antwort aus Düsseldorf auf das Schreiben sei aber enttäuschend gewesen. „Das waren vor allem warme Worte. Eine Besserung zum neuen Schuljahr hat es nicht gegeben – im Gegenteil. Die Situation hat sich sogar eher noch verschärft.“
Die Inklusion in Duisburg fußt auf drei Säulen. Zum einen sind Sonderpädagogen an Grundschulen eingesetzt, um dort inklusives Lernen zu fördern. Darüber hinaus gibt es Sonderpädagogen an klassischen Förderschulen. Der dritte Bereich, in dem Sonderpädagogen eingesetzt werden, ist die Inklusion in der Sekundarstufe zum Beispiel an Gesamtschulen. In allen drei Bereichen gibt es einen eklatanten Mangel an Lehrkräften.
Das Problem ist dabei allerdings nicht vorrangig die Zahl an zur Verfügung stehenden Stellen, sondern, dass die freien Stellen in Duisburg nicht besetzt werden können. „Die Landesregierung verweist in ihrer Antwort auf neue Lehrerplätze, die im gesamten Land geschaffen werden, eine Lösung für unser Problem hier in Duisburg ist das aber nicht“, sagt Wüllner.
Die GEW fordert deshalb eine Reihe von Maßnahmen, um der Entwicklung zu begegnen: Zum einen die Schaffung eines zentral gesteuerten landesweiten Zuweisungsverfahrens für Lehrkräfte. Außerdem die Gewährung einer sogenannten Ortszulage für Duisburger Lehrkräfte. Denkbar seien laut Wüllner außerdem die Einrichtung eines Studiengangs Sonderpädagogik an der Uni Duisburg-Essen sowie die Ausschüttung der finanziellen Mittel an die Schulen, die das Land durch die unbesetzten Plan- und Vertretungsstellen seit Jahren eingespart habe.