Duisburger Geschichten und Geschichte Lochkarte unter dem Hakenkreuz

Duisburg · Die Nutzung der Lochkarte in der NS-Zeit zeigt Risiken neuer Technologien und den Datenmissbrauch auf. Die Volkszählung lieferte die statistische Grundlage für Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

 Plakatwerbung 1933/34 der Firma DEHOMAG für Hollerith-Lochkarten, auf denen die Volkszählung von 1933 aufbereitet und ausgewertet wurde.

Plakatwerbung 1933/34 der Firma DEHOMAG für Hollerith-Lochkarten, auf denen die Volkszählung von 1933 aufbereitet und ausgewertet wurde.

Foto: Gerhard Paul

Bereits 1910 entstand in Berlin die „Deutsche Hollerith Maschinen Gesellschaft“ (DEHOMAG). 1922 übernahm IBM das Unternehmen. Die Rationalisierungswelle in den 20er Jahren bekam durch die Lochkartentechnik neuen Schub. Nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler lockten Großaufträge. Nicht nur für die zentrale Steuerung von Programmen zur Aufrüstungoder zum Arbeitseinsatz, sondern auch für die totale statistische Erfassung der Bevölkerung bot die IBM-Lochkartentechnik eine effiziente Lösung. Zur ganzen Wahrheit gehört, dass der Chef der amerikanischen IBM, Thomas J. Watson, im Juni 1937 von Adolf Hitler den „Deutschen Adler Orden“ erhielt. Den erhielten Unternehmen, die besondere Leistungen für das Deutsche Reich erbracht hatten.