Ehemaliges Güterbahnhofsgelände Freiheit: CDU und Linke setzen auf Bürgerbeteiligung

(RP) Nachdem die Stadt zuletzt erklärte, wie sie sich die Bürgerbeteiligung bei der weiteren Entwicklung des Geländes der Duisburger Freiheit vorstellt, haben sich jetzt die CDU und die Fraktion der Linken dazu zu Wort gemeldet.

 Das ehemalige Güterbahnhofsgelände aus der Luft gesehen.

Das ehemalige Güterbahnhofsgelände aus der Luft gesehen.

Foto: dpa/dpa, mg lof

Die CDU begrüße auch die Bürgerbeteiligung bei der Planung und werde diese bei der Ratssitzung am Montag mit beschließen, teilte die Partei jetzt mit. „Wir müssen möglichst viele Bürger mitnehmen: Denn es sind die Duisburger, die auf Dauer mit einem veränderten Stadtbild gerade an so zentraler Stelle leben müssen“, so CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler. Die Duisburger Freiheit müsse wie das Centro in Oberhausen dauerhaft so viel Strahl- und Anziehungskraft und einen Bekanntheitsgrad entwickeln, das sie zu einem Magneten für Bürger und Besucher unserer Stadt wird. Enzweiler: „Es ist wie im Sport: Man hat nur einen Wurf. Der muss aber sitzen und ein absoluter Volltreffer sein!“ Das bedeute konkret, Büros und Wohnungen müssten modernsten städtebaulichen Erfordernissen entsprechen, die Büros auf die Digitalisierung der Arbeitswelt ausgerichtet sein, bei den möglichst energiesparenden Wohnungen müsse neben der Fernwärme auch die zukunftsweisende Brennstoffzellen-Technologie eine Option sein. „Die Geschossigkeit muss begrenzt werden. Es muss zwischen Büros und Wohnungen genügend Grün- und Wasserflächen geben, also kleine Parks oder begrünte Innenhöfe. Dazu gehören ausreichend Rad- und Fußwege, der Autoverkehr sollte weitgehend heraus gehalten werden. Allerdings sind Parkplätze und Ladestationen für E-Autos notwendig, die hervorragende Verkehrsanbindung, an Autobahn, Bus und Bahn auf dem 30 Hektar großen Grundstück nahe dem Hauptbahnhof ist ja bereits gewährleistet. Ladenlokale und ein kleines Museum könnten das Bauensemble abrunden. Die Gedenkstätte für die Loveparade-Tragödie müsse erhalten und langfristig gepflegt werden. Die CDU-Fraktion begrüße auch, wenn die Aufbauten wie vorgesehen bis zu Beginn des kommenden Jahres abgebrochen werden. „Das wäre ein Signal an die Bürger, das hier etwas Neues entstehen soll.“

Die Fraktion der Linken forderte, hier müsse „ein Viertel für alle“ entstehen. „Wir sind der Meinung, dass die Gebag, mit der Entscheidung ein professionelles Büro zur Bürgerbeteiligung einzuschalten, umsichtig handelt“, sagte Fraktionschefin Martina Ammann-Hilberath. Dieses Gelände müsse zwingend mit der größtmöglichen Transparenz und Bürgerbeteiligung geplant werden. „Da die Stadt Duisburg in der Vergangenheit Bürgerbeteiligung oftmals nur auf dem Papier durchgeführt hat, ist es zu begrüßen, dass nun die Gebag den Hut auf hat. Gescheiterte Bürgerbeteiligungen wie beim Kantpark dürfen sich nicht wiederholen“, so die Fraktionschefin. Das Filetstück im Duisburger Zentrum soll nun zu einer sogenannten „Marke“ entwickelt werden, um mit einem positiven Image besetzt zu werden. „Wir brauchen keine künstlich geschaffene Marke. Wir brauchen gutes und bezahlbares Wohnen, gute Arbeit und ein gutes Klima in dem neu zu schaffenden Viertel“, so Ammann-Hilberath.

(RP)
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