Duisburger Akzente Philosophin mit roter Pappnase begeistert Publikum

Duisburg · Duisburger Akzente in der Liebfrauenkirche: Die wunderbare Gardi Hutter zeigte mit ihrer Familien-Compagnie eine clowneske Performance über das Leben und das Leben danach.

 Gardi Hutter war zu Gast in der Liebfrauenkirche.

Gardi Hutter war zu Gast in der Liebfrauenkirche.

Foto: Hajo Schüler

Der Tod ist nicht das Ende, sondern eine Art Missverständnis. Gardi Hutter, die „wunderbarste komische Figur der Schweiz“, zeigte jetzt in der Liebfrauenkirche, wie es dazu kommt. Der Auftritt dieser inzwischen weltbekannten Clownin und ihrer Compagnie in der Liebfrauenkirche war eine Perle im Akzente-Programm. Der Jubel des Publikums, das immer mal wieder ins kurios-lebhafte Geschehen einbezogen wurde und gerne mitmachte, war am Schluss riesig.

„Gaia Gaudi“ heißt das Stück, bei dem das Leben von „Hanna“, so heißt die Bühnenfigur, die Gardi Hutter seit Jahren verkörpert, vom Ende her erzählt wird. Der „Leichnam“-Double von Hanna liegt zu Beginn in einem offenen Sarg, was die andere Hanna aber nicht erkennt oder wahrhaben will – mögen die beiden Raben und der Schamane als Todesbegleiter auch unmissverständliche Signale geben. Vom Ende her gesehen wird Hannas Leben dann rückwärts weitererzählt. Irgendwann kommen die Kinder auf die Welt, die sich streiten und aufeinander eifersüchtig sind und die die Mutterpflichten nicht zu schätzen wissen. Trotzdem entwickelt sich aus dem wüsten Töpfeschlagen irgendwann ein mitreißender Rhythmus. Nach der Pause trifft Hanna auf die Urmutter der Menschheit, die ebenfalls eine überdralle „Mama“ ist und an die Nanas von Niki de Saint-Phalle erinnert, der Schöpferin unseres Lifesavers.

Eine Pointe bei diesem schönen Abend ist, dass Gardi Hutter mit der Sängerin Neda Cainero, dem Perkussionisten Juri Cainero und der Tänzerin Beatriz Navarro auftrat. Das sind Tochter, Sohn und Schwägerin der Philosophin mit der roten Pappnase. Michael Vogel, den das Duisburger Publikum durch sein Maskentheater "Familie Flöz" gut kennt, führt bei "Gaia Gaudi" Regie und ist Co-Autor.

Am Schluss steht ein Kinderwagen auf der Bühne. Das Stück klingt mit einer ganzen Reihe von herrlichen musikalischen Zugaben aus.

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