Duisburg Benefiz-Konzert mit Improvisation und Live-Zeichnungen

Duisburg · Kinan Azmeh und Kevork Mourad reisen mit einer besonderen Aufgabe um die Welt: Die beiden aus Syrien stammenden und in New York lebenden Künstler stellen mit ihrer Performance "Home Within" die Gefühlswelt der vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen dar.

 Kevork Mourad (links am Tisch) zeichnet zu der Musik von Kinan Azmeh (rechts mit Klarinette).

Kevork Mourad (links am Tisch) zeichnet zu der Musik von Kinan Azmeh (rechts mit Klarinette).

Foto: Winterseel

Und es gelingt ihnen auf eine sehr beeindruckende Art und Weise. Dies bewiesen sie beim Benefiz-Konzert zugunsten eines Hilfsprojekts im Libanon am Samstag in der Kulturkirche Liebfrauen vor rund 350 Besuchern.

Basis der künstlerischen Darbietung ist eine Komposition von Kinan Azmeh, die eingespielt wird und zu der er mit der Klarinette improvisiert. Kevork Mourad zeichnet und bearbeitet zum Teil animierte Grafiken parallel auf einem Zeichenpad, die mit Hilfe eines Overhead-Projektors und eines riesigen Beamers auf eine Leinwand übertragen werden. Immer wieder entstehen so neue Bilder zur Musik von Azmeh, die die Nachrichten von Krieg, Tod und Flucht um eine Dimension erweitern und Emotionen wecken.

Die etwa einstündige audio-visuelle Performance ist der zentrale Teil der Veranstaltung in der Liebfrauenkirche, doch es gibt weitere Teile: So stimmt ein Streichquartett der Duisburger Philharmoniker mit Werken von Robert Schumann in den Abend ein, und der Künstler Max Biliza erläutert die im Rahmen der Duisburger Akzente in der Liebfrauenkirche ausgestellten Arbeiten Duisburger Schüler. Unter dem Titele "Contained" wird Schulkunst von 13 Duisburger Schülern gezeigt, zentral die Arbeit "Artopia - 20 Fuß Poesie", die gemeinsam von 50 Jugendlichen aus den internationalen Vorbereitungsklassen aus Fundstücken und Treibgut in und an einem Container platziert wurden.

Max Biliza zitiert in diesem Zusammenhang eine Besucherin der Ausstellung mit den Worten: "Stellen Sie sich vor, sie müssten mit ihrer Familie in so einem Container leben!", und schlägt so den Bogen zu dem Grund der Benefizveranstaltung, die von den Duisburger Philharmonikern, der Stiftung Brennender Dornbusch und den Duisburger Rotariern organisiert wurde.

Ingrid Töteberg vom Verein "Jasmin-Hilfe" erläutert den Gästen, wie der 2013 gegründete Verein versucht, Flüchtlingen in einem Camp im Libanon zu helfen, wo rund 700 Familien ihr Dasein fristen.

Michael Rademacher-Dubbick (Vorsitzender des Rotary-Clubs Duisburg) freut sich darüber, dass mit Hilfe des Konzerts ein Erlös erzielt wurde, der zwischen 8000 und 10.000 Euro liege. Man habe beim Rotary-District zudem den Antrag gestellt, diese Summe noch einmal zu verdoppeln. Damit steigen die Chancen, dass in naher Zukunft ein neuer Ambulanz-Container im libanesischen Flüchtlingscamp Al Marj-Jarahiya angeliefert werden kann.

(winterseel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort