Situationsbericht der Stadt Warum aktuell keine neuen Ukraine-Flüchtlinge nach Duisburg kommen

Duisburg · Die Stadt hat ihre Aufnahmequote zurzeit übererfüllt. Die Suche nach Unterbringungen für ukrainische Flüchtlinge wird immer schwieriger. Für kleine Kinder gibt es eine lange Warteliste für eine Aufnahme in einer Duisburger Kindertagesstätte.

 Die Versorgung von Flüchtlingskindern mit Kita- und Schulplätzen ist eine große Herausforderung.

Die Versorgung von Flüchtlingskindern mit Kita- und Schulplätzen ist eine große Herausforderung.

Foto: dpa/Robert Michael

Die Unterbringung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen aus der Ukraine stellte die Stadt auch weiterhin vor große Herausforderungen. Insbesondere bei Schul- und Kitaplätzen gibt es Engpässe. Das wird aus dem neuen „Sachstandsbericht  Flüchtlingssituation Ukraine“ deutlich, den die Stadt regelmäßig aktualisiert.

Danach wurden nach dem Stand von Anfang dieses Jahres bisher 6539 Menschen aus der Ukraine durch die Ausländerbehörde in Duisburg registriert. Tatsächlich im Stadtgebiet hielten sich 6250 Menschen aus der Ukraine auf (Stand: 30.11.2022). Dabei handelt es sich um 5588 Geflüchtete und 662 Menschen, die bereits vor Beginn des Krieges in Duisburg lebten.

Die Zuweisung von Flüchtlingen erfolgt nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz durch die Bezirksregierung Arnsberg. Dies richtet sich nach einem Verteilschlüssel, der alle Städte und Gemeinden gemeinsam berücksichtigt. Nach den aktuellen Zahlen hat Duisburg seine Aufnahmequote zu 105,15 Prozent erfüllt. Das bedeutet, dass Duisburg zunächst keine weiteren Flüchtlinge aus der Ukraine zugewiesen bekommt.

„Die große Zahl von Menschen stellt weiterhin sämtliche Einrichtungen des öffentlichen Lebens sowie Wohlfahrtsverbände vor große Herausforderungen“, heißt es in dem Bericht der Stadt.

Das Amt für Soziales und Wohnen setze auf eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen und festen Gebäuden. Auch Hotels und Pensionen werden zur Flüchtlingsunterkunft genutzt. Das Zeltdorf an der Hamborner Straße ist inzwischen wieder abgebaut worden (die RP berichtete).  Nach dem Abbau sei ein „Vorhaltekontingent“ in Hotels geschaffen worden, um auf kurzfristige Ankünfte und Zuweisungen von Flüchtlingen reagieren zu können, so die Stadt.

2448 Menschen wurden ordnungsrechtlich untergebracht, 1891 davon in Wohnungen. „Allerdings sind die Unterbringungskapazitäten begrenzt, und es gibt nur noch wenige freie Kapazitäten“, so die Stadt. So sei insbesondere die Unterbringung Alleinreisender in Wohnungen schwierig, weil es kaum angemessenen Wohnraum für diese Haushaltsgröße gebe.

Die Erstaufnahme der Geflüchteten erfolgt in einer Verwaltungsstelle an der Beekstraße in der Altstadt. Nach der Registrierung der Flüchtlinge werden sie in Heimen, Hotels und Wohnungen untergebracht. Sie erhalten Geld zur Deckung des Lebensunterhalts sowie Krankenschutz. 

Für Kinder setzt mit der Anmeldung bei der Ausländerbehörde die Schulpflicht ein. Die Zuweisung eines Schulplatzes für eine Sprachförderung wird von der Bezirksregierung als Schulaufsicht vorgenommen. Sie gilt für maximal 24 Monate. Bisher wurden 839 Schüler und Schülerinnen aus der Ukraine an Duisburger Schulen aufgenommen.

Mit Stand vom 13. Oktober 2022 waren 19 ukrainische Kinder in einer freien Kindertagesstätte aufgenommen worden, 26 in einer städtischen Kita. 246 stehen auf einer Kita-Warteliste. Um Betreuung, Förderung und Integration bemühen sich neben der Stadt auch die Wohlfahrtsverbände.

(mtm)
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