Statistik Zahl der Raucherkrankheiten steigt drastisch

Duisburg · Im Jahr 2016 mussten sich 40 Prozent mehr Duisburger wegen Raucherkrankheiten behandeln lassen als noch vor zehn Jahren. Auffällig ist vor allem der Anstieg bei Frauen.

 Es sind vor allem immer mehr Frauen, die sich wegen Raucherkrankheiten behandeln lassen müssen.

Es sind vor allem immer mehr Frauen, die sich wegen Raucherkrankheiten behandeln lassen müssen.

Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Die Zahl der Menschen, die wegen raucherspezifischer Erkrankungen wie Lungenkrebs im Krankenhaus behandelt werden mussten, ist in Duisburg in den vergangenen zehn Jahren um 40,6 Prozent gestiegen. Im Jahr 2016 mussten sich laut Statistischem Landesamt NRW insgesamt 4964 Duisburger (2712 Männer und 2252 Frauen) wegen eben solcher Krankheiten behandeln lassen. Im Jahr 2006 waren nur 3545 Fälle registriert worden.

2668 der Fälle im vergangenen Jahr waren auf eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und 2296 Fälle auf Lungen- und Bronchial-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs zurückzuführen. Das durchschnittliche Alter der Patientinnen und Patienten betrug 68,2 Jahre. Auffällig ist vor allem der deutliche Anstieg der Erkrankungen bei Frauen. Hier stieg die Zahl der Krankenhausbehandlungen innerhalb der vergangenen zehn Jahren um 69,8 Prozent von 1326 auf 2252.

Dafür gibt es laut Experten mehre Gründe: „In den vergangenen Jahrzehnten hat die Zahl der Raucherinnen deutlich zugenommen. Gleichzeitig belegen wissenschaftliche Studien, dass bei Frauen bereits geringe Tabakmengen ausreichen, um das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder sogar Krebs zu erhöhen“, sagt zum Beispiel Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic. „Darüber hinaus wird auch die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs durch das Rauchen wahrscheinlicher.“ Außerdem beschleunige der Tabakrauch die Hautalterung und erhöhe das Risiko für Atemwegserkrankungen und Osteoporose, so der Experte.

(dab)
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