Kryvyi Rih in der Südukraine Duisburg strebt Partnerschaft mit Wolodymyr Selenskyjs Geburtsstadt an

Duisburg · Die Stadt Duisburg strebt eine Solidaritätspartnerschaft mit Kryvyi Rih in der Südukraine an. Das ist die Geburtsstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Was die Zusammenarbeit von einer normalen Partnerstadt unterscheidet.

 Eine Frau weint in den Armen einer Rettungskraft vor dem Gebäude, das durch einen Angriff in Krivyi Rih  zerstört wurde.

Eine Frau weint in den Armen einer Rettungskraft vor dem Gebäude, das durch einen Angriff in Krivyi Rih  zerstört wurde.

Foto: dpa/Evgeniy Maloletka

Die Städte Kryvyi Rih in der Südukraine und Duisburg haben einiges gemeinsam. Die Industriestadt ist Geburtsstadt des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj. Kryvyi Rih hat rund 625.000 Einwohner und ist damit ähnlich groß wie Duisburg.

Als Stahlstandort hat die südukrainische Metropole auch eine ähnliche wirtschaftliche Struktur. Größter Stahlproduzent in Kryvyi Rih ist Arcelor Mittal – der internationale Konzern ist in Duisburg ebenfalls ansässig. Zudem sind sowohl die deutsche als auch die ukrainische Stadt Standort einer Universität.

Wolodymyr Selenskyi wurde am 25. Januar 1978 in Kryvyi Rih geboren.

Wolodymyr Selenskyi wurde am 25. Januar 1978 in Kryvyi Rih geboren.

Foto: dpa/Ukrainian Presidential Press Off

Diese Gemeinsamkeiten haben Duisburg jetzt veranlasst, eine Solidaritätspartnerschaft mit Kryvyi Rih in der Südukraine anzustreben. „Den Appellen des Bundespräsidenten und den Empfehlungen des Deutschen Städtetages möchte sich die Stadt Duisburg nun anschließen“, heißt es in einem entsprechenden Beschluss, den der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 9. Februar absegnen könnte.

Die Stadt hatte sich zuvor nach Kontakt mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum, dem Auswärtigen Amt, der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und vor dem Hintergrund der Partnerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit der Verwaltungsregion Dnipropetrovsk für Kryvyi Rih entschieden.

Partnerschaften mit ukrainischen Städten sind in Deutschland keine Seltenheit. Bereits jetzt engagieren sich viele deutsche Städte dort, entweder im Rahmen bereits bestehender Städtepartnerschaften, humanitärer Hilfsmaßnahmen oder neu eingegangener Solidaritätspartnerschaften.

Letzteres ist nun auch Duisburgs Ziel. Dabei unterscheidet sich eine Solidaritätspartnerschaft deutlich von „normalen“ Städtepartnerschaften, von denen Duisburg schon eine ganze Reihe eingegangen ist (siehe Box).

Eine Solidaritätspartnerschaft sei zunächst auf die „praktische und solidarische Unterstützungin der Notsituation in der Ukraine ausgerichtet“, heißt es seitens der Stadt. Eine spätere Verfestigung der Partnerschaft sei damit weder ausgeschlossen noch automatisch herbeigeführt.

Kooperationen sind nach Auffassung der Stadt möglich bei Bildungs-, Wirtschafts- und Kulturprojekten sowie Gesundheitsprojekten. Förderungen sind prinzipiell auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene möglich.

Hintergrund ist eine Aktion des Bundesentwicklungsministeriums und der SKEW. Eine Unterstützung dieser Servicestelle können Teilnehmer sowohl finanziell als auch beratend in Anspruch nehmen. Alle konkreten Hilfsmaßnahmen im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft stehen unter dem Vorbehalt, dass Drittmittel eingeworben werden können.

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