Ökumene Schmickler predigt bei der Barbarafeier

Duisburg · Die Barbarafeier gehört zu den wichtigsten ökumenischen Veranstaltungen des Jahres. In diesem Jahr hält Kabarettist Wilfried Schmickler die Predigt in der ehemaligen Elektrohalle der Hüttenwerke Krupp Mannesmann.

 Die Barabarafeier findet traditionell in der Elektrohalle der Hüttenwerke statt.

Die Barabarafeier findet traditionell in der Elektrohalle der Hüttenwerke statt.

Foto: Probst, Andreas (apr)

Die Barbarafeier bei HKM ist schon eine große Tradition. In diesem Jahr findet sie bereits zum vierzehnten Mal statt. Die Idee dazu hatte der frühere Arbeitsdirektor Peter Gasse. Was 2005 seinen Anfang nahm, ist schnell zu einem wichtigen Termin im vorweihnachtlichen Kalender geworden.

Mehr als 1000 Besucher finden sich regelmäßig zu dem feierlichen ökumenischen Gottesdienst ein. Anlass ist der Barbaratag, der zu Ehren der Heiligen Barbara seit dem 12. Jahrhundert eigentlich immer am 4. Dezember gefeiert wird. Die Organisatoren – neben HKM sind auch beide christlichen Kirchen mit im Boot – laden jeweils am 2. Advent nach dem Motto „Macht hoch Tor 1“ zur Feier in die alte Elektrohalle ein.

Am Dienstag stellten HKM-Vorstand Gerhard Erdmann und Okko Herlyn von der evangelischen Kirche das diesjährige Programm vor. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht in jedem Jahr die Predigt eines Prominenten, der zu gesellschaftlich relevanten Themen Stellung nimmt. Diesmal wird mit Wilfried Schmickler ein durch zahlreiche TV-Formate („Mitternachtsspitzen“) bekannter Kabarettist „auf der Kanzel“ stehen. Schmickler wird zum Thema „Zivilcourage“ seine Gedanken öffentlich machen.

Gerhard Erdmann und Okko Herlyn – der selbst kabarettistisch erfolgreich unterwegs ist – waren sich schnell einig, mit dem Leverkusener Satiriker den richtigen Mann zum richtigen Thema angesprochen zu haben. „Schmickler bezieht eindeutig Position, zeigt eine klare Haltung“, begründet Herlyn die „Verpflichtung“ des bekannten Kabarettisten. Gleichzeitig stellt der frühere Wanheimer Pfarrer klar, dass es sich „nicht um eine Kabarettveranstaltung“ handelt: „Das ist eine Predigt im Rahmen des Gottesdienstes.“

Dass Schmickler dabei das Thema auf seine Weise scharfzüngig-kritisch reflektieren wird, ist allen Beteiligten klar und auch so gewollt. Gerhard Erdmann erläuterte, dass man mit der Predigt zum Thema „Zivilcourage“ bewusst ein Zeichen gegen die zunehmende Verschlechterung des gesellschaftlichen Klimas setzen will. „Hass, Intoleranz, Rassismus und Rücksichtslosigkeit nehmen erschreckend zu“, so der HKM-Manager. Um der Entwicklung entgegenzutreten, sei Zivilcourage mehr denn je gefragt.

Den Wort-Gottesdienst bestreiten Pfarrer Rainer Kaspers und Pastor Rolf Schragmann. Mit  musikalischen Beiträgen sind der Posaunen- und der Kirchenchor der Trinitatis-Gemeinde,  die „Duisburg Voices“ und ein Ensemble der Duisburger Philharmoniker zu hören.

Die Kollekte geht in diesem Jahr an den Verein „Gemeinsam gegen Kälte“, der sich um Menschen kümmert, die am Rande der Gesellschaft stehen. Kurt Schreiber, Vorsitzender der ehrenamtlich agierenden Hilfsorganisation, beschrieb die schwierige Situation der Menschen, die „oftmals hilflos sind und nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll“. Das sind Leute, die auf der Straße oder in ungesicherten Wohnverhältnissen leben. „Die Menschen sind oft nicht allein in der Lage, bestehende Hilfssysteme in Anspruch zu nehmen oder mit Behörden zu kommunizieren“, erklärte Schreiber.

Okko Herlyn freute sich trotz Stress auf die Feier: „Das ist schon etwas ganz Besonderes, dem eineinhalb Stunden dauernden Gottesdienst liegt ein gewisser Zauber inne.“

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