Wiener Sängerknaben Wiener Sängerknaben begeistern in der Salvatorkirche

Duisburg · Mit großem Erfolg gastierten die Wiener Sängerknaben in Duisburg. Es gab eine Schrecksekunde, als einer der Jungs am Schluss in Ohnmacht fiel.

(hod) Seit 520 Jahren gestalten die Wiener Sängerknaben jeden Sonntag den musikalischen Teil des Gottesdienstes in der Wiener Hofburgkapelle. Seit 1924 sind sie ein Verein und inzwischen auch ein erstklassiges Musikinternat. Einer ihrer vier Konzert-Chöre ist immer weltweit auf Tournee, in der diesjährigen Weihnachtszeit sind einige der Knaben im Alter von zehn bis 14 Jahren in Nord- und Ostdeutschland zu erleben. Zwischen Dortmund und Münster hatte jetzt die Duisburger Salvatorkirche die Ehre. Der Chor zog vom Seiteneingang in das Gotteshaus am Burgplatz ein, vorneweg an der Blockflöte ihr umsichtiger Kapellmeister und Pianist Luiz de Godoy, schlugen selbst die Percussion zu „Gaudete“ („Freuet euch“) aus den finnischen „Piae Cantiones“ („Fromme Gesänge“, gedruckt 1582 in Greifswald). Dann folgten drei Werke von zwei Komponisten, die einst selbst Wiener Sängerknaben gewesen waren, nämlich „Confirma hoc, Deus“ („Bestärke dies, o Gott“, nach Psalm 68(67):29) und die doppelchörige Motette „O magnum mysterium“ („O großes Geheimnis“) von dem im heutigen Slowenien geborenen Jacobus Gallus (Jacob Handl, um 1550-1591) sowie „Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln“ (Psalm 23 in der Übersetzung von Moses Mendelssohn) op. 132 D 706 von Franz Schubert. Zum Abschluss gab es einen Block zu Ehren des vor 200 Jahren in Österreich entstandenen Weihnachtslieds „Stille Nacht“ von Joseph Mohr (Text) und Franz Xaver Gruber (Musik). Am meisten beklatscht wurde der „größte Hit“ von Max Reger, „Mariä Wiegenlied“ („Maria sitzt im Rosenhag“) op. 76 Nr. 52. Während des abschließenden, wahrhaft besinnlichen „Stille Nacht“ gab es eine Schrecksekunde, als einer der Jungs mit lautem Poltern plötzlich in Ohnmacht fiel. Er wurde beiseite gebracht und das Lied nach einer kurzen Pause zu Ende gesungen.

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