Training bei der Polizei Duisburg Diese süßen Welpen wollen Spürhunde werden

Duisburg · Die Polizei Duisburg bekommt Verstärkung: Die Hundewelpen „Dexter“ und „Denver“ sollen die Beamten bald im Einsatz unterstützen, etwa um Sprengstoff oder gefälschte Geldscheine zu finden. Vorher müssen die beiden aber noch fleißig trainieren.

 „Dexter“ und „Denver“ sind noch sehr verspielt.

„Dexter“ und „Denver“ sind noch sehr verspielt.

Foto: Polizei Duisburg

Noch balgen die beiden elf Wochen alten Rüden miteinander auf einer Wiese im Duisburger Stadtteil Neudorf, doch bald wird es für die beiden Hundewelpen ernst. Dexter und Denver, zwei Malinois, wollen Karriere machen – als Spürnasen bei der Polizei. Bis es soweit ist, müssen die beiden Diensthundeführer, Polizeihauptkommissar Sascha Mill und seine Kollegin Dorina Jeroschewski den Hundenachwuchs noch trainieren.

„Schon jetzt arbeiten Dexter und ich spielerisch mit Futter“", sagt Polizeioberkommissarin Jeroschewski (29). "So versuche ich ihn schon ein bisschen zu konditionieren." Auch das so genannte Klickern wird geübt. Dabei signalisieren die beiden Polizisten den Hunden mit einem bestimmten Geräusch, wann es für eine Übung eine Belohnung gibt. Das hat sich in Einsätzen bewährt, die die Hunde in der Regel auch eher als Spiel ansehen. Auch Sascha Mill trainiert mit seinem vierbeinigen Kollegen. Zusätzlich geht der erfahrene Hundeführer mit Denver in eine Welpenschule. "Er tanzt manchmal gern aus der Reihe. In der Welpenschule lernt er, auch mit anderen Hunden klarzukommen."

Dexter und Denver – ihre Namen haben die beiden jeweils berühmten TV-Serien zu verdanken. Aber nicht nur das haben die Brüder gemeinsam: Beide sollen sich durch Neugier, Mut und ständigen Hunger auszeichnen. „Das sind gute Voraussetzungen, um Polizeihund zu werden“, sagt der 46-jährige Mill. Ob sie es wirklich werden, muss die Zukunft zeigen. Wenn Dexter und Denver im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren in der Zeitrechnung eines Hundelebens als erwachsen gelten, werden sie begutachtet und überprüft. Erscheint das Tier geeignet und gesund, beginnt die Grundausbildung.

Polizeihunde machen eine „duale Ausbildung“, zunächst als Schutzhund. Erst danach können sie sich als Rauschgift-, Personen-, Sprengstoff- oder Banknotenspürhunde spezialisieren. Zurzeit gibt es bei der Duisburger Polizei 15 Hundeführer, darunter vier Frauen. Bei den Hunderassen handelt es sich um Herder, Malinois, Rottweiler und Deutsche Schäferhunde. Die Vierbeiner leisten im Dienst für die Polizei wertvolle Arbeit. Sie unterstützen bei Einsätzen bei Fußballspielen oder Demonstrationen. Mit ihrem Geruchssinn können sie vermisste Personen, Drogen oder Sprengstoff aufspüren.

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Foto: Andreas Bretz

Alle Diensthunde leben privat mit den Hundeführern, deren Familien und den bereits ausgebildeten Vierbeinern zusammen. Hier ist manchmal viel Fingerspitzengefühl gefragt. „Flynn fand Denver am Anfang ziemlich blöd“, berichtet Mill. Flynn ist der Schäferhund, der mit ihm aktuell das dienstliche Duo bildet. Für den siebenjährigen Rüden ist der kleine Kollege ein Konkurrent am Futternapf und um Herrchens Aufmerksamkeit. „Aber mittlerweile klappt es ganz gut“, sagt Mill. „Die beiden spielen sogar schon zusammen.“

Ihre Wurzeln haben Dexter und Denver in Holland. Aufgrund guter Kontakte zu niederländischen Kollegen hat Polizeihauptkommissar Henrik Richter – selbst Diensthundeführer und zuständiger Trainer in Duisburg – die Weichen noch vor den Coronasperren gestellt. Das Spürnasen-Gen haben sie offenbar im Blut: Mama Uma Lufty unterstützt die niederländische Polizei in Amsterdam.

(atrie)
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