14,8 Millionen Betriebsergebnis Volksbank Rhein-Ruhr erhöht ihr Eigenkapital um elf Millionen Euro

Duisburg · Die Genossenschaftsbank mit Sitz am Innenhafen hatte ein gutes Jahr 2021. Die Struktur mit acht Filialen in Duisburg bleibt erhalten – aber der Standort Mülheim-Speldorf wird geschlossen.

 Sitz der Volksbank Rhein-Ruhr am Duisburger Innenhafen.

Sitz der Volksbank Rhein-Ruhr am Duisburger Innenhafen.

Foto: Mike Michel

Trotz deutlich steigenden Immobilienpreise, vor allem auch im Duisburger Süden, sieht Thomas Diederichs keine Gefahr einer Immobilienblase. Der Vorstandschef der Volksbank Rhein-Ruhr erklärte gestern im Rahmen der Bilanzpressekonferenz, Baufinanzierungen stünden auf soliden Füßen: „Da brennt nichts an.“

Trotzdem seien die Banken angehalten, angesichts des Baubooms und guten Immobiliengeschäfts, ihr Eigenkapital entsprechend anzupassen. Für die Volksbank Rhein-Ruhr ist dies indes kein größeres Problem. 2021 gelang der Genossenschaftsbank mit ihren insgesamt 16 Standorten in Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Ratingen-Lintorf ein Ergebnis von 14,8 Millionen Euro, sodass das Eigenkapital um elf Millionen auf jetzt 195 Millionen Euro erhöht werden konnte.

Für die Volksbank ist das ein gutes Ergebnis, auch wenn es nicht an den Rekordwert von über 17 Millionen Euro aus dem Jahr 2017 heranreicht.

 Thomas Diederichs

Thomas Diederichs

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Von den 342 Millionen Euro an Krediten an Privat- und Firmenkunden entfielen 298 Millionen auf das Baufinanzierungsgeschäft, was die Bedeutung dieses Bereichs unterstreicht. Die Steigerung von 7,6 Prozent bei den Krediten sieht die Bank als Erfolg, wenn auch die Gewinnmargen angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen nicht so groß ausfallen können.

Diederichs ist stolz darauf, dass die Volksbank Rhein-Ruhr von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung zur „Besten Bank“ in Duisburg und Mülheim gekürt wurde. Besonders freut ihn dabei, dass auch die Beratung auf digitalem Wege gut abgeschnitten hat.

Denn wie für andere Institute auch ist es für die Volksbank Rhein-Ruhr ein Spagat, die Balance zwischen persönlichen und digitalen Angeboten zu halten. Gerade ältere Kunden möchten häufig lieber persönlich in einer Filiale beraten werden, während andere Kunden ihre Bankgeschäfte lieber online, am Telefon oder über Videogespräche abwickeln.

Im Kunden-Service-Center der Genossenschaftsbank gingen 2021 insgesamt 155.000 Anrufe ein, die Website der Bank wird jeden Monat rund 21.000 Mal besucht.

Zudem sieht man bei der Volksbank einen Trend zum bargeldlosen Bezahlen. Dass die Zahl der Abhebungen an Geldautomaten im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent abgenommen hat, führt Diederichs allerdings auch zu einem Teil darauf zurück, dass Corona-bedingt viele Menschen weniger unterwegs waren und zu Hause blieben. Immerhin gab es noch mehr als 895.000 Barauszahlungen am Automaten – 2020 waren es noch knapp 977.000 gewesen.

Die immer dreister vorgehenden Automatensprenger, die neuerdings verstärkt mit Sprengstoff statt mit Gas zu Werke gingen, bereiten der Bank Sorgen. Denn bei diesen Sprengungen seien Menschenleben gefährdet, und ganze Häuser würden schwer geschädigt.

309 Mitarbeiter und 21 Auszubildende hat die Volksbank Rhein-Ruhr zurzeit. Ginge es nach Thomas Diederichs, könnten es ruhig einige mehr sein. Der Fachkräftemangel mache sich aber auch auf dem Bankensektor bemerkbar. Und gerne würde die Volksbank zehn neue Auszubildende einstellen – aber auch das gestaltet sich mitunter schwierig.

An der derzeitigen Filialstruktur soll zunächst festgehalten werden – mit einer Ausnahme: Der Standort Mülheim-Speldorf wird aufgegeben. 2024 soll dafür ein Neubau in Mülheim-Saarn bezogen werden. Die acht Filialen in Duisburg (Alt-Hamborn, Mitte, Innenhafen, Meiderich, Rheinhausen, Röttgersbach, Sittardsberg und Walsum) bleiben bestehen.

Die letztlich gescheiterte Fusion mit der Volksbank Ruhr-Mitte soll nicht weiter verfolgt werden. „Wir haben unsere Zusammenarbeit aber noch vertieft. Letztlich sind beide Banken stark genug, um auch einzeln zu bestehen“, erklärte Diederichs.

Soziales Engagement liege schon in der DNA einer Genossenschaftsbank, meinte der Vorstandssprecher. So seien Spenden und Sponsoring ein wichtiger Bestandteil der Arbeit und des Selbstverständnisses. Knapp 662.000 Euro vergab die Bank 2021 an Spenden.

Davon profitierten sowohl Einrichtungen in der Region wie auch die leidgeprüften Menschen im Ahrtal. So wurden Sachspenden zu einer befreundeten Bank zur weiteren Verteilung in die Flutregion gebracht und weitere 50.000 Euro für den Wiederaufbau gespendet.

(mtm)
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