Sommerkonzert Wunderbare Marimba-Klänge in der Friedenskirche

Duisburg · Vor 45 Jahren wurde in die Evangelische Friedenskirche Hamborn eine mittelgroße Orgel der Firma Eule aus dem sächsischen Bautzen eingebaut, das ist nach wie vor eine der besten Orgeln Duisburgs. In diesem Jahr finden in der architektonisch ansprechenden Kirche zum 25. Mal Sommerliche Orgelkonzerte statt.

 Fumito Nunoya, einer der weltbesten Marimba-Virtuosen, gastierte jetzt bei den Sommerlichen Konzerten in der Friedenskirche.

Fumito Nunoya, einer der weltbesten Marimba-Virtuosen, gastierte jetzt bei den Sommerlichen Konzerten in der Friedenskirche.

Foto: ev. Kirchenkreis Duisburg/ev. Kirchenkreis

Genauer gesagt heißen diese seit drei Jahren - also seit der Kirchenmusiker Peter Stockschläder dort für die Planung verantwortlich ist - „Sommerliche (Orgel-)Konzerte“, denn nicht mehr alle der sechs Mittwochabende in den Sommerferien sind nun reine Orgelkonzerte (die RP berichtet regelmäßig). Auch jetzt am vierten Abend schwieg die Königin der Instrumente, denn es gastierte Fumito Nunyoa, einer der weltbesten Marimbisten.

Der Japaner lebt zurzeit in Deutschland und lehrt seit zehn Jahren an der Hochschule für Musik Detmold. Sein Instrument, das man auf Deutsch sowohl „die Marimba“ als auch „das Marimbaphon“ nennen kann, ist ein warm und weich klingendes Holzschlagspiel. Der Spieler hält in jeder Hand meist zwei Schlegel (Nunoya scherzte in Hamborn: „manchmal drei oder vier, aber das mache ich heute Abend leider nicht“). Das füllte den Klangraum der Friedenskirche ganz wunderbar, auch weil das Innere dieses Gotteshauses selbst ganz mit Holz verkleidet ist. Das reizvolle und abwechslungsreiche Programm enthielt zum einen Originalkompositionen, von „Variations on Akatonbo“ der japanischen Komponistin Akie Takada nach dem in Japan bekannten Lied „Akatonbo“ von Kosaku Yamada bis zur „Rhythmic Caprice“ von Leigh Howard Stevens, der selbst Marimbist ist und daher besonders exzentrische Spieltechniken einführen konnte. Zum anderen erklangen gelungene Bearbeitungen wie das irische Volkslied „Danny Boy“ (auch bekannt als „A Londonderry Air“) im raffinierten Arrangement des amerikanischen Marimbisten Brian Mueller.

Das Publikum in der Friedenskirche bejubelte Fumito Nunoyas unprätentiöse und meist musikalisch treffsichere Virtuosität. Aber ausgerechnet bei dem längsten und bekanntesten Programmpunkt, der Chaconne aus der Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll BWV 1004 von Johann Sebastian Bach, ließ sich der Solist dazu hinreißen, die Passagen mit den kleineren Notenwerten unnötig und anbiedernd schnell hinzulegen. Jedenfalls gab es noch eine passende und lyrische Zugabe, nämlich eine Bearbeitung der Filmmusik „La Califfa“ von Ennio Morricone.                    

Das fünfte Konzert der Reihe am Mittwoch, 14. August, um 20 Uhr, an der Duisburger Straße 174 ist wieder ein Orgelkonzert. Der Schotte Fraser Gartshore bringt jazzige Stücke, vor allem von Scott Joplin, George Gershwin und Leonard Bernstein. Der Eintritt kostet acht Euro. Im Anschluss ans Konzert lädt die Gemeinde zu Getränken (gegen Spende) in den Kirchgarten, bei ungünstigem Wetter in die Sakristei ein.

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