54,3 Millionen Euro gibt’s vom Land Tunnel-Sanierung kostet 150 Millionen

Duisburg · Eine millionenschwere Zuwendung des Landes könnte dabei helfen, den Duisburger U-Bahntunnel auf Vordermann zu bringen. Derzeit läuft im VRR zudem eine Diskussion über eine Preiserhöhung der Tickets.

 Der Tunnel für die Duisburger U-Bahn ist sanierungsbedürftig, meint Frank Heidenrich, CDU-Fraktionschef in der VRR-Verbandsversammlung.

Der Tunnel für die Duisburger U-Bahn ist sanierungsbedürftig, meint Frank Heidenrich, CDU-Fraktionschef in der VRR-Verbandsversammlung.

Foto: dvg

Duisburg erhält vom Land 54,3 Millionen Euro aus der Rahmenvereinbarung „Kommunale Schiene“. Dahinter verbirgt sich ein Vertrag des Landes NRW mit 15 Verkehrsunternehmen. Das Land unterstützt so Erneuerungsinvestitionen. „Damit soll das Netz der Straßenbahnen und Stadtbahnen erneuert werden“, erklärt Frank Heidenreich, CDU-Ratsherr und Vorsitzender seiner Fraktion im VRR. In Duisburg sei dies besonders wichtig: „Um den U-Bahntunnel zu sanieren und in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen, sind 150 Millionen bis 200 Millionen Euro nötig.“ Die Zusage des Landes ermögliche dies nun zu rund einem Drittel, und auch vom Bund seien Fördermittel zur Sanierung des Tunnels möglich. „Allerdings wird die Stadt da auch selbst etwas tun müssen“, sagt Heidenreich. Klagen darüber, dass die Zuwendungen des Landes viel zu gering ausfallen, kann der CDU-Verkehrsexperte nicht nachvollziehen: „Es besteht eigentlich gar keine Verpflichtung des Landes, dafür gerade zu stehen.“

Um einen attraktiven und sicheren Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu bekommen, bedarf es gerade in unserer Stadt gewaltiger Investitionen. Schließlich hat der marode Zustand der Straßenbahnen dazu geführt, dass nun auf längere Zeit auf der Linie 901 Schienenersatzverkehr unumgänglich geworden ist: Zwischen den Haltestellen Landesarchiv und Scholtenhofstraße sind wochentags schon seit einiger Zeit Busse statt Bahnen unterwegs – mit entsprechend längeren Fahrtzeiten für die Fahrgäste. Vor diesem Hintergrund ist die zurzeit geführte Diskussion über eine Anhebung der Ticketpreise beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) natürlich heikel. CDU und Grüne im VRR wollen sich daher zurzeit auch noch nicht festlegen. „Wir müssen erstmal wissen, wie teuer die Erbringung der Leistung im Vergleich ist. Dazu soll erst einmal ein entsprechender Benchmark erstellt werden. Im Übrigen ist eine Preiserhöhung nur zu vermitteln, wenn es auch eine Qualitätsverbesserung gibt.“

Kein Verständnis hat Heidenreich für die Kritik der DVG am Preis für „On-Demand-Angebote“ (die RP berichtete). Seit Februar ist der Preis von der Entfernung abhängig und beträgt maximal 15 Euro, für Mitfahrer vier Euro. DVG-Sprecher Ingo Blazejewski hatte dies als „hoch angesetzt“ bezeichnet. Der Preis habe sich prompt auf sinkende Fahrgastzahlen für „MyBus“ durchgeschlagen. „Die Fahrgastzahlen für dieses Angebot sind bereits im Januar eingebrochen, da gab es die höheren Preise noch gar nicht“, so Heidenreich. Er vermutet, der Rückgang bei den Nutzungen liege eher an mangelnder Akzeptanz und zu wenig Werbung für das Angebot seitens der DVG. „Im Übrigen sind die Preise auf Wunsch der DVG so festgelegt worden. Uns erschien der jetzige Preis auch zu hoch“, so der Christdemokrat. Rechtlich sei es so, dass der Preis sich zwischen dem normalen ÖPNV-Tarif und dem Preis für ein Taxi bewegen sollte. Die DVG plant indes, zumindest vorübergehend einen „Sonderpreis“ festzusetzen. Danach würde die Maximalstrecke 8,70 Euro kosten, Mitreisende zahlen dann drei Euro.

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