Wie die A 59 ausgebaut werden soll Tunnellösung ist 500 Millionen teurer

Duisburg · Der sechsstreifige Ausbau der A 59 schlägt beim Hochtrassenbau mit rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche, mit einem Tunnel wären es etwa 1,6 Milliarden. Außerdem würde sich die Bauzeit von sechs auf zwölf Jahre verlängern.

 Planungsdezernent Martin Linne (rechts, mit Megafon) stand den Anhängern der Tunnelvariante vor der Infoveranstaltung Rede und Antwort.

Planungsdezernent Martin Linne (rechts, mit Megafon) stand den Anhängern der Tunnelvariante vor der Infoveranstaltung Rede und Antwort.

Foto: Mike Michel

Während in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Vertreter des Landesbetriebs Straßen.NRW die Vorplanung des Autobahnausbaus vorstellten, machten draußen die Anhänger der Initiative „DU für den Tunnel“ ihrem Unmut Luft. Die Projektleiterinnen Anne Höckber und Annegret Schaber und Regionsleiter Dirk Griepenburg erklärten in einer Infoveranstaltung, warum die Entscheidung letztlich gegen den Tunnel gefallen ist: Zum einen sind es Mehrkosten in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro, wobei die Instandhaltung und Pflege noch nicht einmal berücksichtigt worden sei, die bei einem Tunnel auch noch einmal deutlich teurer wäre. Wenn alles planmäßig läuft, wäre der Ausbau ohne Tunnel 2032/2033 fertig, mit Tunnel aber erst 2038. Die Anschlussstellen Ruhrort und Meiderich müssten dann etwa sechs Jahre gesperrt werden. Zudem müssten bei einer Untertunnelung 20 Wohngebäude abgerissen werden, beim Hochtrassenbau sind es elf.

Für den Tunnel sprechen vor allem Lärm- und Umweltschutzgründe und große städtebauliche Vorteile. Im Bereich Hamborn käme aber trotzdem noch eine „Troglösung“ in Betracht, so Griepenburg. Dies sei aber keine Frage der Ausbauvariante, sondern des Lärmschutzes.

Obwohl ein Großteil des Ausbauabschnitts aus Brücken besteht, sollen auch während der Bauphase stets zwei Spuren in jede Richtung zur Verfügung stehen und alle Anschlussstellen offen bleiben. „Die Zeit drängt. Die Berliner Brücke ist am Ende ihrer Lebenszeit“, erklärte Annegret Schaber. Auch die Autobahnkreuze Duisburg und Duisburg-Nord werden völlig umgebaut. Um im Norden den Botanischen Garten möglichst unangetastet zu lassen, wird es keine direkte Zufahrt auf die A 42 mehr geben, sondern die Autofahrer müssen erst eine Schleife fahren. Die A 59 wird im Bereich der Berliner Brücke nach Westen verschoben. Die westliche Brückenhälfte kann dann außerhalb des Verkehrs gebaut werden. Im mittleren Abschnitt wird während der Bauzeit eine Behelfsbrücke östlich der A 59 errichtet. Mit Abschluss des Planfeststellungsverfahrens kann der eigentliche Ausbau beginnen. Dagegen sind allerdings Klagen möglich. Die haben nicht in jedem Fall aufschiebende Wirkung, können den Ausbau trotzdem verzögern. Mit einigen Eigentümern der abzureißenden Wohngebäude hat es bereits Vorgespräche gegeben.

Die Belastung der A 59 ist immer höher geworden. Nach einer Analyse von 2016 sind in diesem Abschnitt täglich zwischen 92.600 und 104.400 Kraftfahrzeuge unterwegs. Die Autobahnen A42 und A40 sind mit täglich bis zu 105.700 Fahrzeugen (A42) beziehungsweise 114.800 Fahrzeugen (A40) ebenfalls sehr hoch belastet.

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