Tier wurde nur sieben Monate alt Schlimmer Unfall im Zoo Duisburg – Trauer um Delfin Domingo

Duisburg · Der Zoo Duisburg befindet sich im Schockzustand: Delfin-Jungtier Domingo, das vor sieben Monaten am Kaiserberg geboren wurde, ist tot. Todesursache soll ein tragischer Unfall gewesen sein.

Domingo zieht seine ersten Bahnen im Becken
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Domingo zieht seine ersten Bahnen im Becken

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Foto: Zoo Duisburg

Traurige Nachrichten aus dem Duisburger Zoo: Wie der Tierpark am Mittwoch über seine sozialen Kanäle mitteilte, ist Delfin-Jungtier Domingo am Samstag verstorben.

Bis vergangenen Samstag habe sich Domingo, der am 4. September 2022 am Kaiserberg geboren worden war, absolut unauffällig, altersgemäß und arttypisch entwickelt. Am Nachmittag soll das Jungtier plötzlich umher getaumelt sein.

Die übrigen Großen Tümmler und Mitarbeitenden des Zoos sollen sofort herbei geeilt sein, um den Tier zu helfen. Trotz aller umgehend eingeleiteten Notfallmaßnahmen konnte das Jungtier allerdings nicht mehr gerettet werden. „Das gesamte Zoo-Team ist sehr traurig und wird Domingo mit seiner aufgeschlossenen, neugierigen und verspielten Art sehr vermissen“, heißt es auf der Facebook-Seite des Zoos.

Die pathologische Untersuchung habe das Ergebnis gebracht, dass sich das Jungtier eine Schädelfraktur zugezogen habe. „Wir müssen hier von einem Unfall im Spiel zwischen den erwachsenen Tieren ausgehen. Dabei ist es wahrscheinlich, dass das Jungtier versehentlich und sehr unglücklich von der Fluke eines Artgenossen getroffen worden ist. Junge Delfine stehen unter dem Schutz der Familie, Domingo war ein fester Bestandteil der Gruppe. Von einer absichtlichen Handlung gehen wir daher nicht aus“, sagt die zuständige Tierärztin Kerstin Ternes.

Bevor das Jungtier am Samstag endgültig aus der Anlage geborgen wurde, hatten die übrigen Familienmitglieder Zeit, um Abschied zu nehmen. Etwa 15 Minuten blieben die Delfine in der Nähe des verstorbenen Jungtiers und entfernten sich dann gemeinsam in einen anderen Teil des Delfinariums. Dort begannen sie wieder mit dem normalen Spielverhalten.

Zootierärztin und Delfinexpertin Kerstin Ternes erklärt: „Aus menschlicher Sicht kann es schwierig sein zu verstehen, dass die Tiere sehr schnell zum Alltag übergegangen sind. Wildtiere haben aber kaum eine andere Wahl, denn in der Wildbahn kämpfen sie in der Regel täglich ums Überleben. Tiere, die Schwäche zeigen, laufen Gefahr ihr eigenes Überleben zu gefährden. Unsere Großen Tümmler haben arttypisches Verhalten gezeigt, das uns nicht wundert und auch in der Wildbahn genau so üblich ist.“

(dab)
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