Duisburg Duisburg träumt von 25 000 Kreuzfahrern

Duisburg · Das Schifffahrtsunternehmen Viking River Cruises legt bei seinen Flusskreuzfahrten auf der Route Amsterdam, Basel, Budapest, Bukarest auch in Duisburg an. Dienstleister und Handel erhoffen sich dadurch neue Impulse.

 Mit 190 Passagieren an Bord legen die Schiffe der Luxusklasse in Ruhrort an.

Mit 190 Passagieren an Bord legen die Schiffe der Luxusklasse in Ruhrort an.

Foto: Reichwein

Rund 25 000 zusätzliche Gäste könnte die Flusskreuzfahrt-Schifffahrt im kommenden Jahr in die Stadt spülen. Das Schifffahrtsunternehmen Viking River Cruises - nach eigener Ausssage der Branchenführer bei den Flusskreuzfahrten - wird im Duisburger Hafen, gleich an der Friedrich-Ebert-Brücke, einen eigenen Anleger bauen und dort ab 2016 mit seinen Touristen vor Anker gehen. Viermal pro Woche soll dann ein Viking-Schiff mit jeweils 190 Passagieren an Bord dort anlegen. Lediglich während zwei Monaten in der Winterpause finden keine Kreuzfahrten statt.

Für die Duisburger Wirtschaft bieten sich dadurch vielfältige Möglichkeiten. Neben der Tourismusbranche werden auch Handwerker und Dienstleister rund um die Schifffahrtsbranche profitieren, so die Erwartungen.

Viking River Cruises ist ein weltweit agierendes Flusskreuzfahrt-Unternehmen. Allein in Deutschland haben im Jahr 2013 rund 400 000 Deutsche eine Flusskreuzfahrt gemacht. Besonders bei US-Amerikanern ist diese Art des Urlaubs beliebt. Sie sind auch die Zielgruppe für die Schiffe, die ab 2016 in Duisburg Halt machen werden.

135 Meter lang, 11,45 Meter breit und 6,20 Meter hoch sind die Riesen, von denen aus zahlungskräftige Amerikaner dann Europa entdecken sollen. Dabei können sie zwischen sieben-, 14- und 21-tägigen Flussreisen auf der Route Amsterdam-Basel-Budapest-Bukarest wählen. Fünf verschiedene Kabinenarten, amerikanisches Essen, Barbecue und ein 24-Stunden-Steak-Service sorgen neben weiteren Annehmlichkeiten, die amerikanische Touristen als gegeben erwarten, für ein Reiseerlebnis der Luxusklasse.

Duisburg biete Historie und Moderne, Kultur und Business, sagt Peter Joppa, Geschäftsführer des FrischeKontors. Zudem besitze die Stadt Schnittstellenfunktion zwischen der Rheinschiene, dem Ruhrgebiet und dem Niederrhein. "Wir haben hier ein großes touristisches Potenzial", findet er. Neben der Besichtigung eines Stahlwerkes könnten die Flusskreuzfahrer hier zum Beispiel den größten Binnenhafen Europas, die Route der Industriekultur mit dem Landschaftspark Nord und dem Innenhafen, den Duisburger Zoo, zahlreiche Museen, die Philharmoniker oder ein Musical im Theater am Marientor besuchen. Ebenso könne man die zahlreichen Events in das Ausflugsprogramm des Schifffahrtsunternehmens einbinden. "Wir werden für die Gäste ein ausgezeichnetes Programm erstellen können", sagt Kulturdezernent Thomas Krützberg. Neben der Tourismusbranche könnten auch die Unternehmen von den neuen Duisburg-Besuchern profitieren: Wenn im Winter für zwei Monate die Flusskreuzfahrten in Pause gehen, werden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. "Wir haben in Duisburg hoch engagierte, hoch motivierte Unternehmen, die die benötigten Arbeiten punktgenau abliefern können", sagt Thomas Krützberg. Und auch innerhalb der Kreuzfahrt-Saison könnten diese zum Einsatz kommen. "Wir suchen Unternehmen, die im Nachtservice oder am Wochenende Servicearbeiten wie zum Beispiel die Teppichreinigung im Salon übernehmen können", meint Thomas Bogler, Vizepräsident "Nautical and Technical Operations" der Viking River Cruises.

"Das ist eine große Chance für Duisburg", findet Frank Wittig, Vizepräsident der IHK und Geschäftsführer eines Duisburger Unternehmens für Schiffsausrüstung. Und das bezieht er nicht allein auf die ökononomischen Möglichkeiten: "Die Gäste gehen mit einem anderen Bild von der Stadt, als sie kommen". Eine neue Tourismussparte also, die, wenn die Stadt die Kooperation mit dem Schifffahrtsunternehmen richtig angeht, auch gewinnbringend für das Image Duisburgs sein könnte.

(RP)
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