Fund von Babyleichen in Duisburg DNA-Test ist noch vor Weihnachten geplant

Duisburg · Im Fall der zwei toten Babys aus Duisburg will die Staatsanwaltschaft endlich Klarheit, ob es sich bei den beiden Mädchen um Zwillinge handelt. Ermittler reisen daher persönlich nach Polen, um Gewebeproben abzuholen.

 Polizeispürhund „Amigo“ und ein Polizeihundeführer suchten Ende November nach Spuren an einen Altkleidercontainer in Duisburg (Archivfoto).

Polizeispürhund „Amigo“ und ein Polizeihundeführer suchten Ende November nach Spuren an einen Altkleidercontainer in Duisburg (Archivfoto).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Im Fall der beiden Babyleichen aus Duisburg, der bundesweites Entsetzen ausgelöst hat, soll noch vor Weihnachten geklärt werden, ob es sich um Zwillingsschwestern handelt. Duisburger Ermittler sollen Anfang nächster Woche nach Polen fahren, um Gewebeproben des dort in einem Altkleidersack entdeckten toten Mädchens abzuholen, sagte Staatsanwalt Alexander Bayer am Donnerstag. Dessen DNA soll mit der Erbinformation der Babyleiche verglichen werden, die in Duisburg in der Wohnung einer 35-Jährigen gefunden wurde.

Mitte November war in einer Altkleidersortieranlage im polnischen Kielce die Leiche eines neugeborenen Mädchens entdeckt worden. Der Transport war aus Duisburg gekommen. Die Ermittler vermuten, dass das Kind in der Ruhrgebietsstadt in einen Container gelegt wurde.

Die Polizei bekam kurz darauf einen Hinweis auf die 35-Jährige aus Duisburg. Bei ihr wurde dann ein weiterer toter Säugling, ebenfalls ein Mädchen, entdeckt. Die Ermittler gehen davon aus, dass beide Babys lebend zur Welt gekommen waren. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Totschlags.

Duisburg: Totes Baby in Polen entdeckt - zwischen Altkleidern aus Duisburg
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Totes Baby zwischen Altkleidern aus Duisburg gefunden

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Frau gab in ihrer Vernehmung an, das in Duisburg gefundene Kind zur Welt gebracht zu haben, äußerte sich aber nicht zu dessen Tod. Sie bestreite zudem weiter, etwas mit dem toten Baby aus dem Altkleidercontainer zu tun zu haben, erklärte Staatsanwalt Bayer am Donnerstag. Die Ermittler könnten daher nicht ausschließen, dass es sich um zwei Fälle handele.

Die 35-Jährige hat mindestens noch zwei weitere Kinder. Die Familie wird schon seit längerem vom Jugendamt der Stadt Duisburg betreut. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Von ihrer jüngsten Schwangerschaft will in dem direkten Familienumfeld niemand etwas mitbekommen haben. Dabei wohnen ihre Eltern direkt über ihr.

Hinweisgeber oder Zeugen erreichen das Duisburger Kriminalkommissariat 11 unter 0203 280 4508. Die Hinweise werden nach Angaben der Polizei vertraulich behandelt.

(dab)
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