Omikron auf dem Vormarsch Testen – auch an den Feiertagen

Duisburg · Die Beschlüsse der Bundesregierung gehen Duisburgs Krisenstabsleiter Martin Murrack nicht weit genug. Um so wichtiger werden Tests. Hier können Sie diese auch während der Feiertage durchführen lassen.

 Wer Angehörige im Altenheim besucht, für den ist die vorherige Testung ein Muss.

Wer Angehörige im Altenheim besucht, für den ist die vorherige Testung ein Muss.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Martin Murrack zeigt sich enttäuscht: „Wenn Ihr mich fragt, sind die gestrigen Beschlüsse der Bundesregierung und der Länder zu zögerlich“, teilte er am Mittwochmorgen auf Facebook mit. „Ich hoffe, dass ich unrecht habe, aber wenn Omikron so einschlägt, wie es von vielen prognostiziert wird, und wie es in vielen anderen Ländern schon geschieht, sollten wir schneller handeln und nicht erst Weihnachten abwarten“, so der Krisenstabsleiter.

Duisburg stünde im Vergleich mit anderen Städten im Moment gut dar. „Vielleicht auch, weil wir immer etwas stringenter gehandelt haben. Das würde ich mir von der Bundesregierung und dem Land NRW auch wünschen... ist ja bald Weihnachten“, so Murrack wörtlich.

Wie berichtet hatte die Stadt Duisburg die Maskenpflicht in der Innenstadt bereits verlängert und ein Feuerwerksverbot an verschiedenen Orten verhängt. Dies betrifft den Hamborner Altmarkt, den Marktplatz Hochemmerich, den Platz um die Pauluskirche in Hochfeld, den Kaiserberg sowie den Angerpark mit der Heinrich-Hildebrandt-Höhe. Hier soll es auch Kontrollen geben.

Weihnachtsfeiern im privaten Kreis werden dagegen in aller Regel nicht kontrolliert. Die Omikron-Variante wurde nach Angaben in der vergangenen Woche in Duisburg bereits etwas mehr als doppelt so oft gefunden wie in der Woche zuvor. Obwohl noch die Delta-Variante dominiert, breitet sich Omikron auch in Duisburg immer weiter aus, weil diese Variante deutlich ansteckender ist.

 Ahmad-Mujtaba Mostakiem will mit seinem Team über die Weihnachtsfeiertage Tag und Nacht impfen.

Ahmad-Mujtaba Mostakiem will mit seinem Team über die Weihnachtsfeiertage Tag und Nacht impfen.

Foto: Alexander Triesch

Um so wichtiger ist es daher, sich regelmäßig testen zu lassen – und das gilt angesichts der Omikron-Variante auch für Geimpfte oder Geboosterte. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist zwar für diese Menschen wesentlich geringer, ausgeschlossen ist eine Ansteckung aber auch dann nicht.

Familientreffen zu Weihnachten finden aber bekanntlich nicht nur an Heiligabend, sondern natürlich auch am ersten und zweiten Weihnachtstag statt. Ein Corona-Schnelltest ist aber nur für einige Stunden aussagekräftig. Und ein Selbsttest daheim ist auch nicht jedermanns Sache.

Inbesondere die nichtkommunalen Testzentren bieten daher auch an den Weihnachtsfeiertagen Termine zur Testung an. Das Testzentrum „MediPoint“ an der Jägerstraße in Hamborn zum Beispiel hatte am Mittwoch noch viele freie Termine für Heiligabend und den ersten Weihnachtsfeiertag von 8 bis 18 Uhr, am zweiten Weihnachtsfeiertag sogar von 8 bis 21 Uhr. Das Testzentrum an der Warbruckstraße in Marxloh hat an allen drei Tagen von 9 bis 17 Uhr Kapazitäten frei, die Einrichtung am Georgswerk an der Mittelstraße von 8 bis 18 Uhr.

Wer einen Termin online buchen will, kann dies über die bekannte Webseite www.du-testet.de tun. Zum Teil werden die Testtermine aber schon knapp. So hatte Markus Brinkmann, der ein Testzentrum an der Giesenfeldstraße in Rumeln-Kaldenhausen betreibt, für Heiligabend von 8 bis 14 Uhr bereits am Mittwoch schon viele Termine vergeben. Dafür kann man aber auch schon jetzt bis einschließlich Sonntag, 2. Januar, für dort Termine ausmachen – inklusive der Weihnachtsfeiertage, Silvester und Neujahr.

Anders sieht es beim Impfen aus. Wie angekündigt bleiben die städtischen Impfstationen an den beiden kommenden Feiertagswochenenden geschlossen. Die Resonanz sei zuletzt zurückgegangen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. An den übrigen Tagen, auch zwischen Weihnachten und Silvester, sind die Impfstationen dagegen wie gewohnt geöffnet.

„Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit fast zwei Jahren am Limit und darüber hinaus. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken“, so Martin Murrack.

Ergänzend zu den Hausarztpraxen biete die Stadt an ihren Impfstationen seit Wochen Impfungen an, sowohl an vier festen Standorten als auch an wechselnden mobilen Standorten. „Wir könnten so pro Tag 4000 Menschen impfen. Aktuell kommen jedoch pro Tag nicht mehr als 2000 Personen zu uns.“ Alle, die dort im Einsatz sind, hätten sich eine kurze Pause mehr als verdient, um Kraft für die kommenden Wochen zu schöpfen. „Ich lade aber alle ein, die Zeit zwischen den Jahren und zu Beginn des neuen Jahres zu nutzen, sich impfen oder boostern zu lassen“, so der Krisenstabsleiter.

Eine Impfmöglichkeit gibt es aber auch an den Weihnachtsfeiertagen: Ahmad-Mujtaba Mostakiem will wie berichtet mit seinem Team im Ibis-Hotel am Hauptbahnhof von Heiligabend bis Montagabend 81 Stunden lang in einem Drei-Schicht-System durchimpfen. Impflinge können ohne Anmeldung kommen. Mostakiem hofft, dass bei Familientreffen Impfunwillige überredet werden – und dann bei ihm gleich Nägel mit Köpfen machen können.

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