Konzert Guter Einstieg der neuen Dirigentin

Duisburg · Das studio-orchester duisburg gab eines seiner regelmäßigen Konzerte in der kulturell profilierten Kirche St. Joseph am Dellplatz. Nächstes Konzert am Samstag in der Abtei-Kirche.

 Die junge argentinische Dirigentin Cecilia Castagneto gastierte jetzt zum ersten Mal mit dem studio-orchester.

Die junge argentinische Dirigentin Cecilia Castagneto gastierte jetzt zum ersten Mal mit dem studio-orchester.

Foto: Studio Orchester

Das studio-orchester duisburg wurde 1970 gegründet und ist seit fast fünf Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Duisburger Musiklebens. Seine Mitglieder arbeiten teils als freischaffende Musiker, Musikpädagogen oder professionelle Orchestermusiker, teils in ganz anderen Berufen. Allen gemeinsam ist die große Leidenschaft für die Musik und der Wunsch, dass die Konzerte des Orchesters mehr sein sollen als professionelle Routine, nämlich ein gemeinsames Erlebnis von Musizierenden und Zuhörenden.

Jetzt war es wieder so weit: Das studio-orchester gab eines seiner regelmäßigen Konzerte in der kulturell profilierten Kirche St. Joseph am Dellplatz. Erstmals stand am Pult die junge argentinische Dirigentin Cecilia Castagneto. Sie leitete Duisburgs führendes Laienorchester mit sicherer Hand durch zwei ebenso komplexe wie dankbare Meisterwerke des klassisch-romantischen Repertoires. Das hatte sogar so viel Schwung und Leuchtkraft, dass es vor allem in den schnellen Sätzen gelegentlich mit der halligen Kirchenakustik kollidierte. Es war aber noch klar zu hören, dass die gut halbstündige Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 11 (1824) des 15 Jahre jungen Felix Mendelssohn hier eine treffende Aufführung erfuhr. Dieses Werk ist nicht ganz so bekannt wie die anderen vier Sinfonien des Meisters, die Beinamen wie „Lobgesang“ oder „Italienische“ tragen, bietet aber eine äußerst reizvolle Mischung aus Dramatik und Heiterkeit, aus Einflüssen von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach sowie einem bereits voll entwickelten Personalstil.

Solist in Beethovens Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 (1806) war der 1964 in Marl geborene Wilhelm Baberkoff, ein Sohn von Peter Baberkoff, dem langjährigen Leiter des studio-orchesters. Leider irritierte er hier durch nur bescheidene Tonschönheit, mittelmäßige Intonation und vereinzelt sogar falsche Betonungen. Dennoch hatte sein Spiel so viel Ausstrahlung, dass es in St. Joseph große Begeisterung auslöste. Da gab es eine kurze solistische Zugabe aus eigener Feder.

Wiederholt wird dieser Abend am Samstag, 14. September, um 20 Uhr, als städtisches Serenadenkonzert in der Abtei Hamborn. Karten gibt es im Vorverkauf an der Theaterkasse, Tel. 0203/ 28362100 oder im Internet unter karten@theater-duisburg.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort