Konzerte des Studio-Orchesters Studio-Orchester voller Leuchtkraft

Duisburg · Das Studio-Orchester gastierte an drei Abenden hintereinander. Im Mittelpunkt stand das Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur von Mozart.

Das Studio-Orchester Duisburg wurde 1970 gegründet und ist seit fast fünf Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Duisburger Musiklebens. Seine Mitglieder sind Enthusiasten mit und ohne Musikstudium. Allen gemeinsam ist die große Leidenschaft für die Musik und der Wunsch, dass die Konzerte des Orchesters mehr sein sollen als professionelle Routine, nämlich ein gemeinsames Erlebnis von Musizierenden und Zuhörenden. Jetzt war es wieder so weit: Das studio-orchester gab eines seiner regelmäßigen Konzerte diesmal gleich dreimal, nämlich am Freitag als drittes und somit für dieses Jahr schon wieder letztes städtisches Serenadenkonzert im Kreuzgang der Abtei Hamborn, am Samstag in der kulturell profilierten Kirche St. Joseph am Dellplatz und am Sonntag im Gemeindehaus Ruhrort. Auf dem Programm standen drei Meisterwerke der Wiener Klassik. Die RP war beim Konzert in der Kirche St. Joseph dabei.

Im Mittelpunkt stand das Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur KV 219 (1775) von Wolfgang Amadeus Mozart mit seinen zahlreichen Überraschungen, etwa wenn die Solovioline im schnellen Kopfsatz erst einmal sehr langsam einsetzt. Der Solist Paul Rosner hatte im Vorfeld dieses Konzerts auch einen Workshop geleitet. Am Abend trug er den Geist seines berühmten Moskauer Lehrers David Oistrach in die Gegenwart, mit herrlich kraftvoller und durchdachter Gestaltung, aber nur mittelmäßiger Intonation. Seine passende und erfreuliche Zugabe war die Sarabande aus der Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll BWV 1004 von Johann Sebastian Bach.    

Das Duisburger Studio-Orchester war wieder einmal mutig und hatte sich zwei Rahmenwerke vorgenommen, die viel Präzision und schnelle Reaktionen verlangen, nämlich die Ouvertüre zu Mozarts Oper „Le nozze di Figaro“ („Figaros Hochzeit“, 1786) KV 492 und jene Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 (1812), in der Ludwig van Beethoven die heiteren Überraschungen übermütig auf die Spitze treibt (es heißt, er sei damals gerade verliebt gewesen). Wie schon vor einem Jahr stand am Pult die junge argentinische Dirigentin Cecilia Castagneto, auch diesmal wieder mit sicherer Hand, Schwung und Leuchtkraft.                            

Mit einem Festkonzert am 21. Juni 2020 im Theater feiert das Studio-Orchester sein 50-jähriges Bestehen. Dafür werden noch neue Mitspieler gesucht, denn auf dem Programm stehen drei groß besetzte Werke, nämlich die Akademische Festouvertüre op. 80 von Johannes Brahms, die Suite aus der Schauspielmusik „Maskerade“ von Aram Khatschaturian und die „Symphonie fantastique“ op. 14 von Hector Berlioz.      

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