Warum Strom und Gas wieder teurer werden Stadtwerke Duisburg erhöhen die Preise zum 1. März

Duisburg · Die Duisburger müssen für Energie schon bald tiefer in die Tasche greifen. Die Stadtwerke Duisburg erhöhen zum 1. März die Preise für Strom und Gas deutlich. Die Verbraucherzentrale rät, über einen Anbieterwechsel nachzudenken.

 Der Turm der Stadtwerke hat keine Funktion mehr, dient aber auch als weithin sichtbares Wahrzeichen unserer Stadt.

Der Turm der Stadtwerke hat keine Funktion mehr, dient aber auch als weithin sichtbares Wahrzeichen unserer Stadt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Vor allem gesetzlich vorgeschriebene Umlagen, die die Stadtwerke nicht selbst beeinflussen könnten, seien für die höheren Preise verantwortlich, weniger der Energielieferant selbst. Das teilten die Stadtwerke jetzt mit. „Maßgeblich beeinflusst durch die Energiewende, sind in den letzten Jahren Steuern, Netzentgelte und weitere staatlich regulierte Abgaben spürbar gestiegen“, heißt es in der Mitteilung. Damit machten die staatlich vorgeschriebenen Kostenbestandteile sowie Netzentgelte im Jahr 2020 mittlerweile rund drei Viertel des Strompreises aus. „Diese Preisbestandteile können die Stadtwerke Duisburg nicht beeinflussen und reichen sie wie auch andere Energieanbieter lediglich an ihre Kunden weiter“, heißt es weiter.

Zusätzlich gestiegen seien die Beschaffungskosten an der Energiebörse. So lägen die Preise am Terminmarkt für Strom im Jahresdurchschnitt 2019 rund acht Prozent höher als im Vergleich zum Vorjahr. „Diese Mehrbelastungen können die Stadtwerke nicht mehr vollständig für ihre Kunden auffangen“, so der lokale Energieversorger. Über die Wintermonate hätten die Stadtwerke Duisburg aber zunächst von einer Preiserhöhung abgesehen. Um in der energieintensiven Winterzeit eine Belastung der Kunden zu vermeiden, hätten die Stadtwerke Duisburg Mehrkosten zunächst an anderer Stelle kompensiert.

Die geplante, von den Stadtwerken als „notwendig“ bezeichnete Preiserhöhung für Strom und Gas sei daher erst ab März 2020 vorgesehen: In der Sparte Strom liege die Preissteigerung für einen durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden (kWh) bei rund sechs Prozent beziehungsweise 4,39 Euro (brutto) pro Monat. Damit müsste der Zwei-Personen-Haushalt für den Strom 52,68 Euro jährlich mehr bezahlen.

Für Erdgas-Kunden liege die Preissteigerung bei einem durchschnittlichen Haushalt mit 18.000 Kilowattstunden bei etwa 3,5 Prozent beziehungsweise 4,31 Euro (brutto) pro Monat – 51,72 Euro im Jahr. Stadtwerkekunden, die sowohl Strom als auch Gas beziehen, müssen also künftig jährlich mit Mehrkosten in dreistelliger Höhe rechnen.

„Die Stadtwerke Duisburg werden ihre Kunden frühzeitig mit einem Anschreiben über die jeweiligen Veränderungen informieren“, heißt es in der Pressemitteilung. Paulina Wleklinski, Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherberatung in Duisburg, rät dazu, dieses Schreiben aufmerksam zu lesen. Wenn der Preis steige, sollten Verbraucher einen Anbieterwechsel prüfen (siehe Box). „Bei jeder Preiserhöhung haben Kunden ein Sonderkündigungsrecht bis zum Tag, an dem die Erhöhung in Kraft tritt“, so Paulina Wleklinski.

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