Busse und Bahnen stehen still Das müssen Pendler zu den Streiks in Duisburg wissen

Duisburg · Die A 40 bleibt bis zum 4. Oktober zwischen dem Kreuz Kaiserberg und Mülheim-Styrum gesperrt. Außerdem fahren wegen des Streiks am Dienstag keine Busse und Bahnen der DVG. Am Mittwoch werden die Kitas bestreikt.

 Ein Bild vom DVG-Streik 2016: Eine Bürgerin läuft am geschlossenen Tor zum U-Bahnhof am Hauptbahnhof entlang.

Ein Bild vom DVG-Streik 2016: Eine Bürgerin läuft am geschlossenen Tor zum U-Bahnhof am Hauptbahnhof entlang.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Auf welchen Strecken und Linien muss am Dienstag mit Ausfällen gerechnet werden? Nach Angaben der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) sind alle Fahrer des Unternehmens ganztägig zum Streik aufgerufen. Die DVG geht davon aus, dass an diesem Tage keine Busse und Bahnen fahren werden. Das gilt auch für die stark frequentierten Straßenbahnlinien 901 und 903.

Fährt die U 79, die ja auch von der Düsseldorfer Rheinbahn betrieben wird? Die U 79 zwischen Meiderich und Düsseldorf wird von der Rheinbahn und der DVG gemeinsam betrieben. Da auch die Rheinbahn bestreikt wird, fährt auch die U 79 nicht.

Wie ist denn die Situation bei den sonstigen Zügen und S-Bahnen, die nicht von der DVG betrieben werden? Die Züge der Deutschen Bahn und privater Bahnbetreiber wie Abellio oder Nordwestbahn werden nicht bestreikt und fahren prinzipiell. Fahrgäste müssen sich hier aber weiter auf Einschränkungen und Verspätungen einstellen.

Was bedeutet das konkret?
Der RE1 und die S1 in Richtung Essen sind nach wie vor durch Busse ersetzt, sind aber nicht vom Streik betroffen. Da am Dienstag mit deutlich mehr Autoverkehr zu rechnen ist, werden auch die Busse im Schienenersatzverkehr häufiger in innerstädtischen Staus stehen als ohnehin schon. Pendler sollten also mehr Zeit einplanen. Einschränkungen gibt es auch noch bei den Fernzügen, die zwischen Dortmund und Duisburg nicht über Essen und Mülheim, sondern über Gelsenkirchen und Oberhausen fahren müssen.

Was ist mit den Bussen der NIAG, die aus dem Kreis Wesel kommen?
Auch hier gibt es Einschränkungen. Der Großteil des Verkehrsangebots der NIAG könne aber dank des Einsatzes der Schwestergesellschaften LOOK und VSN sowie der von der NIAG beauftragten Busunternehmen voraussichtlich bereitgestellt werden, teilte die NIAG am Montag mit. Lediglich 25 bis 30 Prozent der Verbindungen könnten nicht befahren werden. Welche Linien das konkret sein werden, lässt sich aber nicht sagen.

Was können Pendler tun?
Wer kann, der sollte Homeoffice machen, rät der ADAC. Wer mit dem Auto fährt, sollte mehr Zeit einplanen als sonst. In sozialen Netzwerken wie Facebook gibt es auch Mitfahrbörsen, bei denen sich Betroffene zusammentun und gemeinsam in einem Auto fahren.

Erst die Recyclinghöfe, dann das Straßenverkehrsamt, nun Bus und Bahn und am Mittwoch die Kitas: Warum machen die Gewerkschaften so einen Druck?
Aus zweierlei Gründen. Bei Bus und Bahn fordern Verdi einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag, den die öffentlichen Arbeitgeber aber ablehnen. Parallel dazu laufen die Verhandlungen über Lohn- und Gehaltssteigerungen. Hier fordern die Arbeitnehmervertreter 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten, die gerade zu Pandemie-Zeiten besonders gefordert seien. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung ab: Gerade jetzt in der Krise seien die Kassen leer, argumentieren sie.
Was bedeutet der Kita-Warnstreik am Mittwoch für betroffene Eltern?
Betroffen sind alle städtischen Einrichtungen. Sie werden am Mittwoch geschlossen bleiben. In privaten Kitas oder Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft wird nicht nicht gestreikt. Kinder aus städtischen Kitas dagegen müssen anderweitig betreut werden. In der Vergangenheit wurden in solchen Fällen aber auch immer Notgruppen eingerichtet, die aber nur in Ausnahmesituationen genutzt werden können.

Was sagt die Gewerkschaft dazu, dass gerade Eltern und Kinder unter dem Warnstreik leiden müssen?
„Wir wissen, dass wir uns hier in einem sehr sensiblen Bereich bewegen“, so Martina Hüskes, Verdi-Geschäftsführerin im Bezirk Duisburg-Niederrhein. „In dem Bewusstsein, dass die letzten Monate für die Eltern sehr belastend waren, informieren wir schon frühzeitig. Somit geben wir den Eltern die Möglichkeit eine Ausweichmöglichkeit für die Kinderbetreuung zu finden.“