Prävention gegen Verkehrsunfälle Stadt will tote Winkel bekämpfen

Duisburg · Das Verkehrssicherheitsnetzwerk „Duisburg. Aber sicher!“ installiert in der gesamten Stadt neue Spiegel, die Abbiegeunfälle zwischen Lkw und Fahrradfahrern verhindern sollen. Das neue Hilfsmittel findet breite Unterstützung.

 Im gesamten Stadtgebiet hängen nun Spiegel an Kreuzungen , die Unfälle zwischen Radfahrern und LKW verhindern sollen. Hier zeigt der Spiegel an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Eisenbahnstraße in Ruhrort einen LKW.

Im gesamten Stadtgebiet hängen nun Spiegel an Kreuzungen , die Unfälle zwischen Radfahrern und LKW verhindern sollen. Hier zeigt der Spiegel an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Eisenbahnstraße in Ruhrort einen LKW.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Neue Spiegel sollen in Zukunft in ganz Duisburg dabei helfen, Rechtsabbiegeunfälle zwischen Lkw und Radfahrern zu verhindern. Das Verkehrssicherheitsnetzwerk „Duisburg. Aber sicher!“, in dem der ACE Autoclub Europa, der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club Duisburg, die Bürgerstiftung Duisburg, die Duisburger Verkehrsgesellschaft, die Polizei und die Stadt zusammenarbeiten, hat am Montagmorgen einen der neuen Spielgel am Friedrichsplatz in Ruhrort vorgestellt. Insgesamt werden in den kommenden Wochen 13 reflektierende Helfer an Kreuzungen im gesamten Stadtgebiet installiert.

Wie das Netzwerk mitteilte, seien Rechtsabbiegeunfälle zwischen Lkw und Fahrrädern oft durch den sogenannten toten Winkel bedingt. Der Lkw-Fahrer könne in diesem Fall den rechts neben seinem Fahrzeug befindlichen Fahrradfahrer nicht wahrnehmen. So komme es immer wieder zu schweren Unfällen. Es sei daher lebenswichtig, dass Lkw-Fahrer sich dieser Gefahr immer bewusst seien. Dabei helfen die großen Spiegel, die an Ampelmasten oder Verkehrsschilder angebracht werden.

 So sieht der neue Spiegel im Stadtbild aus. Installiert werden die neuen Hilfsmittel vor allem in Hafennähe.

So sieht der neue Spiegel im Stadtbild aus. Installiert werden die neuen Hilfsmittel vor allem in Hafennähe.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Für Polizeipräsidentin Elke Bartels sind die Spiegel ein „wichtiges Hilfsmittel, das ganz ohne Technik auskommt“. Gerade das Zusammentreffen von Lkw und Fahrradfahrern im Straßenverkehr sei ein großes Problem. „Fahrräder haben keine Knautschzone und sind daher sehr gefährdet auf den Straßen“, sagte Bartels. Die Polizeipräsidentin betonte, dass es alleine in diesem Jahr bereits zwei tödliche Unfälle zwischen einem Laster und einem Fahrradfahrer gegeben habe. Solange die Lkw nicht mit modernster Technik wie einem Monitor im Cockpit ausgerüstet seien, würden die Spiegel für Sicherheit sorgen. „Verkehrsteilnehmer bewegen sich häufig zu unbedacht im Straßenverkehr. Es ist daher wichtig, alle Teilnehmer – sowohl die starken Autofahrer als auch die schwächeren Fahrradfahrer – an brisanten Stellen im Stadtgebiet auf die vorhandenen Gefahren hinzuweisen.“

Mit tatkräftiger Unterstützung der Wirtschaftsbetriebe sind bereits acht Spiegel aufgestellt worden – insbesondere in Hafenbereichen. Die Standortwahl sei auch deshalb entscheidend, so Bürgermeister Manfred Osenger, weil Duisburg als Logistikstandort eine besondere Verantwortung für die Sicherheit seiner Verkehrsteilnehmer innehabe. Am Montag forderte er zudem EU-weite Lösungen, um die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu schützen.

Patrick Hoenninger vom Amt für Stadtentwicklung erklärte, dass derzeit weitere Standorte etwa im Norden von Duisburg geprüft würden. „Allerdings setzen wir nicht auf Masse statt Klasse“, sagte der Stadtmitarbeiter. Mögliche neue Standorte müssten sinnvoll sein. Um sie zu ermitteln, würden beispielsweise auch Test-Lkw eingesetzt. Generell seien die Spiegel zwar hilfreich, doch sie könnten die Gefahr nur minimieren und nicht auf Null setzen.

Die Kosten für die neuen Spiegel belaufen sich auf 5000 Euro. Das Geld wurde von duisport gespendet. Sylvia Staake, Leiterin der External Relations bei duisport, betonte, dass es ihrem Unternehmen ein großes Anliegen sei, die Straßen sicherer zu machen. „Mit recht einfachen Mitteln können jetzt Lkw-Fahrer beim Rechtsabbiegen den toten Winkel einsehen“, sagte sie.

Das Hilfsmittel kommt auch bei den Lkw-Fahrern gut an. Ein Mann, der am Montagmorgen am Friedrichsplatz abbog, nannte den Spiegel „eine tolle Idee“. „Er hilft ungemein“, sagte der Fahrer.

(jlu)
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