Umwandlung in SB-Stationen Sparkasse zieht Berater aus Filialen ab

Duisburg · Die Sparkasse reagiert auf das veränderte Nutzungsverhalten ihrer Kunden. Vier Geschäftsstellen werden deshalb in SB-Stationen umgewandelt. Die Mitarbeiter wechseln in nahe Standorte oder zentrale Beratungseinrichtungen.

 Die Sparkasse Duisburg stellt sich neu auf.

Die Sparkasse Duisburg stellt sich neu auf.

Foto: dpa

Der Sparkassen-Verwaltungsrat hat in seiner jüngsten Sitzung am 16. Mai tiefgreifende Veränderungen an seinem „Vertriebswege- und Standortekonzept“ beschlossen. Demnach werden vier Filialen in Duisburg in der nächsten Zeit in sogenannte SB-Standorte umgewandelt. Die dort tätigen Bankberater wechseln in nahegelegene Geschäftsstellen oder zentrale Beratungseinrichtungen. Das teilte das Geldhaus am Freitag mit.

Hintergrund dieser Entwicklung sind zwei umfangreiche Kundenfrequenzmessungen, die die Sparkasse im Frühjahr beziehungsweise Herbst 2018 in in ihren Geschäftsstellen und Beratungscentern durchgeführt hat. Diese hätten ergeben, so heißt es in der Mitteilung des Unternehmens, dass sich der Trend zur Erledigung des Zahlungsverkehrs via PC, Tablet und Smartphone weiter verstärkt habe. Daraus ergebe sich zwangsläufig ein weiterer Rückgang bei der Frequentierung der Geschäftsstellen. Gleichzeitig habe man aber auch festgestellt, dass sich der Bedarf nach qualifizierten Beratungsleistungen erhöht. Und diesen gegenläufigen Entwicklungen wolle man nun mit der beschlossenen Anpassung des Standortekonzepts Rechnung tragen.

Im Konkreten hat die jüngst beschlossene Änderung des Konzeptes Auswirkungen auf vier Filialen im Stadtgebiet. So wird die Filiale in Ruhrort zum 1. Oktober 2019 in einen SB-Standort umgewandelt. Als nächsten persönlichen Anlaufpunkt für ihre Kunden sieht die Sparkasse in diesem Fall die Geschäftsstelle Beeck vor. Darüber hinaus nimmt die Sparkasse in ihrem neuen Konzept Abstand vom geplanten Neubau der Filiale an der Rathausallee. Stattdessen soll die bestehende Geschäftsstelle in Kaldenhausen umgebaut werden, so dass sie künftig auch die Kunden aus Rumeln aufnehmen kann. Die Filiale in Rumeln wird ebenfalls zu einem sogenannten SB-Standort. Ein Termin für diese Veränderung geht aus der Mitteilung des Unternehmens nicht hervor. Des Weiteren sollen die Kunden der Geschäftsstelle Vierlinden ab 2021 ihren neuen Anlaufpunkt für persönliche Kontakte im Privatkunden-Center Walsum finden. Am Marktplatz in Vierlinden soll bis dahin ein SB-Standort mit Automaten entstehen.

Die vorerst letzte Anpassung des Standortkonzeptes betrifft die Geschäftsstelle Neumühl. Aus ihr soll ebenfalls ein reiner Automatenstandort werden. Voraussetzung dafür ist allerdings die Fertigstellung des neuen Kompetenz.Centers Hamborn (voraussichtlich 2021).

Sparkassen-Sprecher Andreas Vanek betont, dass man mit den Veränderungen dem veränderten Nutzungsverhalten der Kunden gerecht werden wolle. „Die wichtigsten Botschaften sind: Wir schließen keine Standorte und bauen unser Beratungsangebot sogar noch aus. Offizielle Zahlen des Sparkassen-Giroverbandes machen deutlich, dass ein durchschnittlicher Sparkassenkunde nur noch einmal im Jahr in seine Filiale kommt, um einen Beratungskontakt zu suchen.“ Es sei schon jetzt nicht möglich, an den kleineren Standorten die gesamte Bandbreite an Beratungsangeboten für die Kunden vorzuhalten. „Aus diesem Grund haben wir schon vor längerer Zeit beschlossen in unseren acht Bezirken (sieben in Duisburg, einer in Kamp-Lintfort, Anm. d. Red), Flaggschifffilialen zu installieren, um dort Knowhow zu bündeln und das Beratungsangebot für unsere Kunden zu verbessern.“ So habe auch künftig jeder Kunde in seinem Bezirk die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen. „Und das sogar unter noch besseren Voraussetzungen als zuvor“, betont Andreas Vanek.

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