Duisburg Duisburg soll Cölvebrücke übernehmen

Duisburg · Moers möchte die abrissreife Brücke zu einem symbolischen Preis abgeben. Die Moerser Fraktionen betonten jetzt aber gleichzeitig, dass sie sich nicht vor der Verantwortung drücken wollten.

 Die Cölvebrücke ist so angeschlagen, dass sie vor fast einem Jahr für Kraftfahrzeuge gesperrt werden musste.

Die Cölvebrücke ist so angeschlagen, dass sie vor fast einem Jahr für Kraftfahrzeuge gesperrt werden musste.

Foto: Dieker (archiv)

Seit fast einem Jahr ist die marode Cölvebrücke zwischen Schwafheim und Trompet gesperrt, und viele Menschen scheinen sich damit arrangiert zu haben. Viele andere protestieren und verlangen Ersatz. Vor allem auf Duisburger Seite ist der Ruf nach einer neuen Brücke beziehungsweise einer schnellen Behelfslösung laut. Wenn die Brücke den Duisburgern so wichtig ist, dann sollen sie sie doch übernehmen, scheinen sich die Moerser Fraktionen zu sagen. Jetzt beschlossen sie im Ausschuss für Stadtentwicklung, dass mit der Stadt Duisburg über den Verkauf der auf Moerser Gebiet liegenden Brücke (weiter) verhandelt werden soll. Nicht dass sich Moers bereichern wolle: Es gehe um den berühmten symbolischen einen Euro. Obendrauf bekämen die Duisburger sogar von Moers die Abrisskosten für die Brücke erstattet, die allerdings erst ermittelt werden müssen.

Vertreter beider Städte sitzen in einer Kommission, die die Planungen rund um die Brücke begleitet. Es wäre aber besser, erklärte gestern Christopher Schmidtke (Grüne), wenn diejenige Kommune die Federführung übernähme, die "am meisten Interesse" an der Brücke habe: "Einer muss den Hut aufhaben." Die Moerser Fraktionen betonten gleichzeitig, dass sie sich nicht vor der Verantwortung drücken wollten.

So soll die Planung einer Behelfsbrücke weiter vorangetrieben werden, um die genauen Kosten des Behelfs festzustellen. Ein Gutachter hält, wie berichtet, eine Behelfsbrücke grundsätzlich für möglich. Dabei würde eine zweite, kleinere Brücke (die bei entsprechenden Anbietern zu mieten ist) durch die bestehende Brücke hindurchgeschoben. Die Kosten bei einer vierjährigen Mietdauer belaufen sich nach einer ersten groben Schätzung bei einer vierjährigen Miete auf etwa 750.000 Euro. Die Ausgaben müssten sich Duisburg und Moers teilen.

Etwas mehr als ein Jahr (die politischen Beschlussfassungen nicht berücksichtigt) würde es mit allen Vorplanungen dauern, bis der Behelf bereitstünde. Der Bahnverkehr könnte während des Einschubs der Behelfsbrücke weiterlaufen, sagte der Gutachter im Ausschuss.

(RP)
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