„Nussknacker“-Premiere in Duisburg Ein herzerwärmender Abend mit Witz

Duisburg · Die Premiere von „Der Nussknacker“ im Duisburger Haus der Deutschen Oper am Rhein war ein großer Erfolg. Was die Inszenierung so besonders macht und wie unser Autor und die RP-Opernscouts den Abend fanden.

 Maria Luisa Castillo Yoshida (Tante Zuckermund), Paula Alves (Clara), Clara Nougué-Cazenave und Marjolaine Laurendeau (Cupcakes) in „Der Nussknacker“.

Maria Luisa Castillo Yoshida (Tante Zuckermund), Paula Alves (Clara), Clara Nougué-Cazenave und Marjolaine Laurendeau (Cupcakes) in „Der Nussknacker“.

Foto: Weis/Bernhard Weis

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky komponierte 1892 sein bekanntestes, beliebtestes und wohl auch bestes Ballett, gemeinsam mit den Choreographen Marius Petipa und Lew Iwanow. Das war damals Avantgarde, denn so viel Schauspiel im Tanz war neu, die Musik hat jetzt einen großen sinfonischen Bogen, neu im farbenreichen Orchester ist die Celesta. Rheinopern-Ballettchef Demis Volpi findet das Original-Libretto „ziemlich schwach“ und brachte seine aufgefrischte Fassung 2016 am Ballett Vlaanderen in Antwerpen heraus. Die Divertissements im zweiten der beiden Akte mit ihren Pseudo-Nationaltänzen sind nun nicht nur nette Nummern, sondern das Mädchen Clara reflektiert den großbürgerlichen Heiligabend des ersten Aktes nunmehr als Erwachsenwerdende. Dabei hilft ihr der menschgewordene Nussknacker, der sie auf eine verrückte Weise in die Welt der allermenschlichsten Wünsche und Ängste führt. Das entspricht dann auch wieder mehr der literarischen Vorlage, dem romantischen Kunstmärchen „Nussknacker und Mausekönig“ von E. T. A. Hoffmann.