Leicht zu hören, schwer zu spielen Sensationelles Neujahrskonzert der Duisburger Philharmoniker

Duisburg · Das Neujahrskonzert der Duisburger Philharmoniker war sensationell gut. Die Solisten wurden bejubelt.

 Die junge Mezzosopranistin Valerie Eickhoff sang mit Bravour die äußerst schwierige Arie der Cenerentola aus der gleichnahmigen Rossini-Oper.

Die junge Mezzosopranistin Valerie Eickhoff sang mit Bravour die äußerst schwierige Arie der Cenerentola aus der gleichnahmigen Rossini-Oper.

Foto: Andre Symann

Längst ist es eine großartige Tradition: Am ersten Tag des Jahres geben die Duisburger Philharmoniker in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Orchesters unserer Stadt in der fast ganz gefüllten Philharmonie Mercatorhalle ein besonders attraktives Konzert. Auch 2020 standen auf dem Programm wieder Werke, die leicht zu hören und schwer zu spielen sind, die ebenso unterhaltsam wie anspruchsvoll wirken, kurz: mit denen ein Orchester und ein Dirigent dankbar zeigen können, was sie drauf haben. In diesem Jahr sorgte Generalmusikdirektor Axel Kober höchstpersönlich für das sensationelle Gelingen.

Am meisten  bejubelt wurden die drei noch jungen, aber schon erstklassigen Solisten, die virtuose und gefühlvolle Nummern beitrugen. Die Mezzosopranistin Vaslrie Eickhoff aus dem Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg sang das Schluss-Rondo der Titelfigur „Naqui all‘affanno... Non più mesta“ aus der Oper „La Cenerentola“ („Aschenputtel“) von Gioacchino Rossini und das Lied der Sonja „Einer wird kommen“ aus der Operette „Der Zarewitsch“ von dem von 150 Jahren geborenen Franz Lehár. Es war übrigens nicht der erste Auftritt Valerie Eickhoff mit den Duisburger Philharmonikern: Im Oktober 2019 erreichte die sympathische Sängerin das Semifinale des internationalen Gesangswettbewerbs „Neue Stimmen“ in Gütersloh. Sie wurde dort von den Duisburger Philharmonikern begleitet. Intendant Alfred Wendel war so angetan von der Leistung der jungen Sopranistin, dass er ihr das Engagement für das Neujahrskonzert anbot.

Wieder einmal gaben die Duisburger Philharmoniker hier eigenen Mitgliedern die Gelegenheit, sich zu profilieren, diesmal dem Solokontrabassisten Max Dommers mit der Fantasie über Themen aus der Oper „La Sonnambula“ („Die Nachtwandlerin“) von Vincenzo Bellini für Kontrabass und kleines Streichorchester von Giovanni Bottesini. Max Dommers wurde vom Publikum bejubelt. Sensationell, wie er auch hohe Töne aus seinem Instrument herausholte. Bejubelt wurde ebenso die 1988 geborenen Solohornistin Magdalena Ernst mit der „Villanelle“ von Paul Dukas. Das sowohl seelenvolle wie auch witzige Stück passte besonders gut zu der gebürtigen Saarländerin. Sie zeigte, wie vielseitig das Horn sein kann, mal lyrisch sanft, mal schallend ein ganzes Orchester dominierend.

Das Orchester rahmte dies mit entsprechenden Beiträgen, von der Konzertsuite aus dem Ballett „La boutique fantasque“ („Der Zauberladen“) nach Rossini von Ottorino Respighi bis zu der zweiten Suite für Jazz-Orchester von Dmitri Schostakowitsch, deren bekannter zweiter Walzer vielfach für Filmmusik verwendet wurde. Kober sorgte für saubere, klare, genaue sowie opulente und mitreißende Aufführungen. Nicht zuletzt verstand er es, den Abend unverkrampft und heiter zu moderieren. Die Duisburger Philharmoniker spielten motiviert. Von einer Katerstimmung nach Silvester war nichts zu spüren.

Natürlich gab es auch eine Zugabe, es wurde der „Tahiti-Trot“, das ist Schostakowitschs raffiniertes Arrangement des Schlagers „Tea for Two“ von Vincent Youmans. Da war die zufriedene Begeisterung der Zuhörer dann komplett.

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