Bilanz für 2021 Ein „sehr ordentliches“ Jahr für die Sparkasse

Duisburg/Kamp-Lintfort · Wenn ein Banker von einem „sehr ordentichen“ Jahr spricht, ist das schon die Stufe höchster Zufriedenheit. Das ist bei der Sparkasse Duisburg/Kamp-Lintfort der Fall. Bei der Bilanzvorstellung ging es auch um Krisen und Gewinne.

 Marcus Budinger und Joachim Bonn mit Kreditkarten-Motiven der Sparkasse.

Marcus Budinger und Joachim Bonn mit Kreditkarten-Motiven der Sparkasse.

Foto: Sparkasse

Jenseits der nackten Zahlen bei den Bilanzen von Banken verbergen sich oft die für den Verbraucher und Endkunden interessanten Geschichten. Dass die Sparkasse Duisburg 2021 ein Ergebnis von insgesamt 4,8 Millionen Euro (Vorjahr: 4,2 Millionen) erzielte, gehört zu den obligatorischen Kennzahlen ebenso dazu wie eine um 3,4 Prozent auf 6,56 Milliarden Euro gesteigerte Bilanzsumme. 31 Millionen Euro, die das Institut in die Risikovorsorge stecken konnte und 14 Millionen Euro gezahlte Steuern – davon 6,35 Millionen an die Trägerkommunen Duisburg und 750.000 Euro an Kamp-Lintfort – sind weitere Gründe, warum Joachim Bonn von einem „sehr ordentlichen“ Jahr der Sparkasse sprechen konnte.

„Stabil in instabilen Zeiten“ – so drückte es Bonn aus, präsentiere sich die Sparkasse zurzeit. Und das trotz der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsen. Zu den Gründen für das gute Ergebnis gehörte die Tatsache, dass es trotz der Corona-Pandemie keine Kreditausfälle gegeben habe, weil der Mittelstand sich als „sehr robust“ gezeigt habe. Bisher sei eine Insolvenzwelle in Folge der Pandemie ausgeblieben.

Zudem habe die Sparkasse das Wertpapiergeschäft um 22 Prozent steigern können, und das Kreditgeschäft sei um rund fünf Prozent gewachsen.

Vorstandsmitglied Marcus Budinger erklärte, dass die Sparkasse bei allen großen Bauprojekten involviert sei, so auch im Angerbogen in Huckingen Baukredite in Höhe von 268 Millionen Euro hätten das Vorjahresergebnis noch einmal um vier Millionen Euro steigern können.

Das Süd-Nord-Gefälle in Duisburg führe aber durchaus zu Problemen. In Zeiten stark gestiegener Baupreise gehen die Immobilienpreise im Duisburger Süden „durch die Decke“, Häuser im siebenstelligen Bereich werden immer mehr zur Regel – und sie finden ihre Käufer. Dagegen lohne sich der Wohnungsbau im Duisburger Norden aus Investorensicht oftmals gar nicht mehr, weil eine „natürliche Mietpreisdeckelung“ Renditen unmöglich machten. „Deshalb sind auch Bauträger gelegentlich wieder abgesprungen“, so Bonn.

 Der Hauptsitz der Sparkasse an der Königstraße in der Duisburger Innenstadt.

Der Hauptsitz der Sparkasse an der Königstraße in der Duisburger Innenstadt.

Foto: Mike Michel/Mike MIchel

Die Sparkasse habe sich aus dem Russland-Geschäft komplett verabschiedet und auch entsprechende eigene Wertpapiere abgegeben, auch wenn dies für die Sparkasse schmerzlich gewesen sei. Auch wenn es in Duisburg und Kamp-Lintfort keine russischen Oligarchen gebe, müssten die Sanktionen und Embargobestimmungen gegen Russland strikt eingehalten werden.

Im Übrigen sei es die Sparkasse, die rund 90 Prozent der neuen Konten von Flüchtlingen vor Ort einrichte. Die Menschen aus der Ukraine brauchten ein Girokonto, um Transferleistungen zu erhalten. In das Spendenkonto „Duisburg hilft“ habe die Sparkasse bereits 25.000 Euro eingezahlt und Hilfsprojekte in Duisburg und Kamp-Lintfort mit jeweils 5000 Euro unterstützt.

Von einst 41 personenbesetzten Standorten der Sparkasse sind seit 2015 noch 16 übrig geblieben. Dazu kommen 16 SB-Standorte und sieben mit Geldautomaten. Die Digitalisierung mit Online-Banking, Video-Beratung, der Sparkassen-App oder der digitalen Vermögensverwaltung „Smavesto“ werde weiter ausgebaut.

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