Niederschwellige Unterstützungsangebote Mehr Kitas werden zu Familienzentren

Sechs Kindertageseinrichtungen in Duisburg sollen zu einem Familienzentrum ausgebaut werden. Die Entscheidung trifft der Jugendhilfeausschuss am Dienstag. 78 der 206 Duisburger Kitas wurden dafür bisher bereits zertifiziert.

 Mai 2014: Das Familienzentrum am Honnenpfad wurde eröffnet. Die Zahl der zertifizierten Zentren in Duisburg nimmt stetig zu.

Mai 2014: Das Familienzentrum am Honnenpfad wurde eröffnet. Die Zahl der zertifizierten Zentren in Duisburg nimmt stetig zu.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Moderne Kindertagesstätten haben mit Kindergärten früherer Zeiten nicht mehr viel gemeinsam. Früher wurde dort allenfalls ein wenig gespielt, gemalt, getobt, gebastelt – und um Punkt 12 holte die Mama den Nachwuchs wieder ab. Heutzutage werden die Kinder weitaus mehr gefördert, pädagogische Konzepte sehen auch schon den Umgang mit Computern oder das Erlernen von Englisch vor. Mit der Umwandlung von Kitas geht man inzwischen längst noch weiter und bezieht die Eltern, die Familie und das Umfeld viel mehr mit ein – und ist dort auch beratend und unterstützend tätig. Und das eben nicht nur für die Kleinen.

Duisburg nimmt am Modellprojekt Familienzentren des Landes Nordrhein-Westfalen (siehe Box) teil. Bisher wurden bereits 78 der 206 Duisburger Einrichtungen zu Familienzentren zertifiziert. Nun sollen sechs neuen hinzukommen. Im Einzelnen sind dies die Kitas an der Duisburger Straße in Neumühl, an der Liebrechtstraße in Alt-Hamborn, an der Claudiusstraße in Neuenkamp, an der Wörthstraße in Hochfeld, an der Kantstraße in Wanheimerort sowie an der Dorfstraße in Rumeln.

Die beiden Kitas in Hochfeld und Wanheimerort sind in Trägerschaft der Stadt, in Neumühl ist dies die ISS gGmbh. Die Katholische Kirche ist Träger über den Kita-Zweckverband in der Einrichtung in Alt-Hamborn sowie über die Kirchengemeinde im Rumelner Kindergarten. Träger der Einrichtung in Neuenkamp ist das Evangelische Bildungswerk.

Der Zuschuss des Landes für Familienzentren beträgt jährlich 13.000 Euro für gezielte Hilfen und Beratung benachteiligter Familien. Darüber hinaus erhalten Familienzentren mit besonderem Unterstützungsbedarf einen weiteren Zuschuss von jeweils 1000 Euro. Die Stadt bezuschusst diese Zentren selbst nicht.

Der Duisburger Jugendhilfeausschuss hatte beschlossen, diese Zentren dort einzurichten, wo bestimmte Probleme geballt auftreten. Außerdem soll gewährleistet werden, dass die einzelnen Träger der Einrichtungen in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigt werden. Zudem gibt das Land weitere Hinweise, wo Familienzentren aufgebaut werden sollen; nämlich da, wo es besonders viele Kinder unter sieben Jahren gibt, wo der Anteil an Kindern im Sozialhilfebezug besonders hoch ist beziehungsweise an Kitas, wo der Anteil an beitragsfreien Kindern überdurchschnittlich ist.

Der Jugendhilfeaussschuss muss nun darüber befinden, ob die sechs vorgeschlagenen Einrichtungen zu Familienzentren ausgebaut werden sollen. Die vorgeschlagenen Kitas in Neumühl, Alt-Hamborn, Neuenkamp, Hochfeld und Wanheimerort gelten als Familienzentren mit besonderem Unterstützungsbedarf („Kita plus“). Beworben als Familienzentrum hatten sich auch die Kita der DRK in Beeckerwerth und die Kita der Lebenshilfe in Wanheim-Angerhausen.

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