Marxloher Theatertage Hamlet im Duisburger Norden

Duisburg · Unter dem Motto „Was läuft bei dir?“ gingen am Donnerstag die 26. Marxloher Theatertage zu Ende. Schüler und Jugendliche konnten an drei Tagen insgesamt 16 verschiedene Programmpunkte erleben.

 Vielfältige Theaterformen waren bei den Marxloher Theatertagen zu erleben.

Vielfältige Theaterformen waren bei den Marxloher Theatertagen zu erleben.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Am Donnerstag gingen die 26. Marxloher Theatertage im Duisburger Norden zu Ende. „Was läuft bei dir?“, so hieß das Motto des Kulturfestivals. Veranstalter und Austragungsort sind seit Anbeginn das Internationale Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz und das Regionalzentrum Nord.

16 verschiedene Programmpunkte konnten die Schüler und Jugendlichen an drei Tagen jeweils zwischen 9.30 Uhr und 14 Uhr dort erleben. Zu sehen gab es selbstentwickelte Stücke, eine Ausstellung sowie verschiedene Zwischen- beziehungsweise Walkacts. Teilnehmer wie Besucher waren dabei gleichermaßen zahlreich tagtäglich vertreten. Die größte Gruppe war das „KiT – Kiebitz integratives Theater“ mit 30 Ensemblemitgliedern.

Nach der offiziellen Eröffnung am Dienstag mit verschiedenen Gruß- und Dankesworten zeigte die Theatergruppe „JobAct“ im Anschluss daran ihre Inszenierung „Hamlet in Marxloh“. Im Mai hatte das Stück Premiere (die RP berichtete). Mit „Marxloh“ im Titel endete zugleich aber auch das Theatertreffen: Am gestrigen Schlusstag nämlich brachte die Theater-AG der Herbert-Grillo-Gesamtschule ihre Bühnenshow „Marxloh sucht den Superstar“ zur Aufführung.

 „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“: So beginnt dagegen der weltberühmte „Hamlet“-Monolog der gleichnamigen Shakespeare-Tragödie. Darin denkt der Protagonist laut darüber nach, dass er große Scheu vor entschlossenem Handeln und trotz seiner Todessehnsucht und seinem Weltschmerz Angst vor dem Tod habe. Um unentschlossenes Handeln und Persönlichkeitsdefizite ging es inhaltlich auch in der dramenadaptierten „JobAct“-Fassung, ebenso wie um die Themen Loyalität, Ehre und das Lebensumfeld der teilnehmenden Spieler.

Ebenfalls für Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 zeigte die Internationale Förderklasse des Sophie-Scholl-Berufskollegs ihr spannendes multilinguales Stück „Wie bitte? Was meinst du?“. Darin trafen verschiedene Sprachen und Welten aufeinander, die zu Beziehungsproblemen führten, aber auch Chancen der Neuorientierung im Zusammenleben eröffneten. Ebenfalls für diese Zielgruppe band der Literaturkurs des Elly-Heuss-Gymnasiums unter dem Titel „Wer ist der Gärtner?“ vier tragikomische Sketche zu einem bewegten und bewegenden „Krimi-Blumenstrauß“ zusammen.

Einen erneut bemerkenswerten Auftritt bei den Marxloher Theatertagen hinterließ am Mittwoch das „KiT – Kiebitz integratives Theater“. „Der Weltenbummler“ hat das 2008 im Kiebitz gegründete Eigenensemble im Alter zwischen 15 und 75 Jahren unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kemal Demir seine Werkschau genannt und lehnte sich dabei in seiner moralischen Deutung an die Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry an. Denn hier wie da geht es um Freundschaft und Menschlichkeit. Da in diesem Jahr das „KiT“-Projekt unter dem Motto „Kunst trifft Theater“ steht, wurde die Theaterinszenierung eine Mischform aus Schauspiel, Choreografie, Musik und Figurenspiel. Mit dem Dance-Pop-Hit „Gonna Make You Sweat (Everybody Dance Now)“ von C+C Music Factory startete die rund 15-köpfige Truppe ihre mitreißende Show in die erste Vorstellungsrunde. Doch mindestens ebenso spektakulär mit Summer Cems Hip-Hop-Rap „Tamam Tamam“ verließen die Mitwirkenden unter tosendem Applaus die Bühne. Eine weitere Vorstellung mit der zweiten Ensemblehälfte, die vom Stück her inhaltlich zwar gleich, wegen mehr mitwirkenden Rollstuhlfahrern szenisch aber etwas anders gebaut war, gab es gestern. Die Premiere des kompletten Stückes wird es an gleicher Stelle dann am 22. und 23. November geben.

Außer den erwähnten Theatergruppen gab es noch weiteres interessantes Schultheater für die Stufe 5 aufwärts zu sehen: vom Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium („AbgeSpeichert!“) und vom Max-Planck-Gymnasium („Die Dschungelbande“ und „Viking News“).

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