Albert-Einstein-Gymnasium in Rumeln-Kaldenhausen Gleichzeitiges Trommeln gegen das Gefühl, alleine zu sein

Rumeln-Kaldenhausen · 30 Koniktrommeln aus Birkenholz und Rindsleder in verschiedenen Größen sollen die pädagogische Arbeit am Albert-Einstein-Gymnasium bereichern.

 Am Albert-Einstein-Gymnasium stand jetzt das Thema „Trommelbau“ auf dem Stundenplan.

Am Albert-Einstein-Gymnasium stand jetzt das Thema „Trommelbau“ auf dem Stundenplan.

Foto: AEG

(RP) Mal nicht Mathe, Deutsch oder Englisch, sondern „Trommelbau“ stand jetzt bei Siebtklässlern des Albert-Einstein-Gymnasiums auf dem Stundenplan. Angeregt und unterstützt von der Schulsozialarbeiterin des Rumelner Gymnasiums, Kornelia Hofius, wurden an zwei Tagen 30 Trommeln hergestellt, die jetzt von allen Einsteinern genutzt werden können. „Die Idee dazu kam, als eine 5. Klasse am Projekt ,Rhythmus verbindet‘ teilgenommen hat. Dabei ging es unter anderem um die Erfahrung, dass man beim gemeinsamen Trommeln aufeinander hören und achtgeben muss. Das Trommeln auf den damals noch geliehenen Instrumenten hat allen so viel Spaß gemacht, dass der Wunsch entstand, selbst Trommeln zu bauen, die dann immer in der Schule einsatzbereit sind“, erklärt Hofius.

Und genau das haben jetzt die Schüler einer siebten Klasse mit Unterstützung des Trommelbauers und Rhythmusexperten Christoph Studer gemacht. In Zweiterteams wurde eifrig angezeichnet, geleimt, geschliffen und aufgespannt. An sechs Bohrplätzen wurden insgesamt 720 Löcher gebohrt und ebenso viele Löcher mit Hammer und Stechbeitel in Lederfelle gestanzt. So entstanden 30 Koniktrommeln aus Birkenholz und Rindsleder in drei Größen.

 Das kann sich sehen lassen: So sehen die fertigen Trommeln aus.

Das kann sich sehen lassen: So sehen die fertigen Trommeln aus.

Foto: AEG

Der Bau der Trommeln habe den Schülern viel Spaß gemacht und sie seien sehr engagiert bei der Sache gewesen, obwohl die Siebtklässler die Trommeln nicht für sich selbst gebaut haben, freut sich die Schulsozialarbeiterin des Albert-Einstein-Gymnasiums. Die Trommeln sollen nämlich jetzt in der pädagogischen Arbeit mit Klassen eingesetzt werden. Gerade in Zeiten, an denen in den Schulen und in dem gesellschaftlichen Leben alles digitaler wird, ist Hofius zufolge eine haptische Erfahrung und das Erleben von Gemeinschaft besonders wichtig. „Wir haben doch in den letzten zwei Jahren deutlich zu spüren bekommen, wie sehr wir Berührungen vermissen und wie wichtig sie sind. Beim Trommeln berührt man nicht nur, die Vibrationen übertragen sich auch auf den Körper und sorgen für Entspannung. Dass wir mit anderen gleichzeitig trommeln, gibt uns außerdem das Gefühl, nicht alleine zu sein“, erläutert sie.

Langfristig ist auch ein „Drum Circle“ geplant, also ein „offenes Treffen“, an dem jeder Schüler und auch die Lehrer unverbindlich teilnehmen können. So können die Einsteiner in verschiedenen Aktionen erleben, dass Rhythmus verbindet und gleichzeitig Spaß machen kann. 

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