Streit um Parteivorsitz in der Duisburger SPD Philipp und Link treten nicht einzeln an

Duisburg · Nach der Ablehnung einer Doppelspitze für den Parteivorsitz der Duisburger SPD haben Sarah Philipp und Sören Link jetzt erklärt, nicht einzeln gegen ihren Widersacher Mahmut Özdemir antreten zu wollen.

 Plakat mit Sören Link im Kommunalwahlkampf.

Plakat mit Sören Link im Kommunalwahlkampf.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Beim digitalen Parteitag der Duisburger Kostenpflichtiger Inhalt SPD am vergangenen Samstag hatten sich die Delegierten vor allem mit Formalia und Satzungsbestimmungen beschäftigt (die RP berichtete). Am Ende hatte es einen Etappensieg für den bei der Mitgliederbefragung eigentlich unterlegenen Mahmut Özdemir gegeben.

Bei der Mitgliederbefragung im März war das Duo Sarah Philipp/Sören Link auf 54 Prozent, Özdemir auf 46 Prozent gekommen. Obwohl vorher erklärt wurde, dass das Votum der Basis bindend sei, kam es auf dem Parteitag anders. Weil die Delegierten mehrheitlich eine Satzungsänderung ablehnten, ist eine Doppelspitze nicht möglich. Das Ergebnis ist daher Makulatur, ein neuer Parteitag soll nun für Klarheit sorgen.

Nachdem sich Sarah Philipp und Sören Link auf dem Parteitag zurückgehalten hatten, gaben sie am Dienstag eine Erklärung ab. Darin heißt es: „Der Parteitag hat entschieden. Die Delegierten lehnen die Ermöglichung einer Doppelspitze im Unterbezirk Duisburg ab. Das ist für uns nach dem Ergebnis der Mitgliederbefragung im März natürlich enttäuschend, und wir hatten uns ein anderes Ergebnis erhofft.“ Auch wenn das verbindliche Endergebnis erst nach Abschluss der Briefwahl feststehe, sei das Stimmungsbild auf dem Parteitag am vergangenen Samstag eindeutig gewesen, konstatieren Philipp und Link. Sie erklären weiter: „Eine Doppelspitze Link/Philipp wird es nicht geben. Wir schließen beide ebenso aus, uns als Einzelkandidaten um den Vorsitz zu bewerben.“ Die letzten Wochen seien „sehr kräftezehrend“ für die Partei gewesen. Ihre Forderung: „Damit muss jetzt Schluss sein.“ Die SPD wolle ein starkes Ergebnis bei der Bundes- und Landtagswahl erreichen, alle Wahlkreise erneut direkt gewinnen und die erfolgreiche Politik in und für Duisburg fortsetzen. Ob ihr Appell an die Geschlossenheit der Partei Früchte trägt, bleibt abzuwarten: „Wir rufen alle SPD-Mitglieder auf, sich nach intensiven Debatten der vergangenen Wochen jetzt hinter dem Ziel einer geeinten und starken SPD Duisburg zu versammeln.“

 Sarah Philipp will nicht einzeln kandidieren.

Sarah Philipp will nicht einzeln kandidieren.

Foto: Screenshot
 Bei der Mitgliederbefragung war Mahmut Özdemir unterlegen.

Bei der Mitgliederbefragung war Mahmut Özdemir unterlegen.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Ihr Herausforderer Mahmut Özdemir und seine Unterstützer hatten moniert, dass die Mitgliederbefragung durchgeführt wurde, ohne dass vorher die Satzung geändert wurde. Erst nach einer solchen Änderung könne der Weg für eine Doppelspitze frei sein. Mit der Ablehnung durch den Parteitag ist dieser Weg erst einmal beendet. Im Gespräch mit unserer Redaktion hatte dagegen die stellvertretende Parteivorsitzende Gisela Walsken erklärt, Özdemir handele aus „eiskaltem Machtkalkül“.

(mtm)
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