Im Januar geht es los Turm der Salvatorkirche wird saniert

Duisburg · Mehr als drei Millionen Euro wird die Turmsanierung kosten. Im Januar sollen die Arbeiten beginnen – ein Jahr später, als noch im Sommer 2017 erhofft worden war.

 Seit fast viereinhalb Jahren ist der Zugang zum Hauptportal der Salvatorkirche und mit ihm der gesamte Turmbereich gesperrt.

Seit fast viereinhalb Jahren ist der Zugang zum Hauptportal der Salvatorkirche und mit ihm der gesamte Turmbereich gesperrt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Seit fast viereinhalb Jahren ist der Zugang zum Hauptportal der Salvatorkirche und mit ihm der gesamte Turmbereich gesperrt. Der Grund ist bekannt: Der Turm von Duisburgs Stadtkirche ist sanierungsbedürftig. Im Frühsommer 2014 fiel aus großer Höhe ein schätzungsweise zehn Kilogramm schweres Stück aus dem Mauerwerk zu Boden. Glücklicherweise war damals kein Mensch in der Nähe. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist klar, dass Handlungsbedarf besteht. Längst wären die unumgänglichen Arbeiten in Angriff genommen worden, wenn die Finanzierung hätte gesichert werden können.

Bei einem Pressegespräch im Mai 2015 wurden die Sanierungskosten auf 2,6 Millionen Euro geschätzt; eine Summe, die die evangelische Altstadt-Gemeinde mit ihren 9000 Gemeindegliedern natürlich nicht allein stemmen kann. Kurz darauf wurden die Kostenschätzungen noch einmal nach oben korrigiert.

 Pfarrer Martin Winterberg (links) und Baukirchmeister Helmut Becker vor dem Bauschild an der Salvatorkirche.

Pfarrer Martin Winterberg (links) und Baukirchmeister Helmut Becker vor dem Bauschild an der Salvatorkirche.

Foto: Evangelischer Kirchenkreis Duisburg

Der ehemalige Duisburger Bundestagsabgeordnete Johannes Pflug, selber ein engagierter evangelischer Christ, versuchte seine Kontakte spielen zu lassen, um öffentliche Gelder für die Turmsanierung zu akquirieren. Bald darauf halfen auch aktive Duisburger Bundestagsabgeordnete mit, öffentliche Fördertöpfe zu öffnen. Beim Land wiegelte man alle Gesuche zunächst ab. Erfolg hatte man schließlich beim Staatsministerium für Kultur und Medien. Von dort bekam die Gemeinde die Zusicherung, dass der Bund die Hälfte der Sanierungskosten, gedeckelt allerdings auf maximal 1,5 Millionen Euro, übernimmt. In der Zwischenzeit wurden auch Spenden gesammelt. Viele Gemeindemitglieder gaben für die bevorstehende Kirchensanierung Geld; die meisten spendeten im überschaubaren Rahmen, was in der Summe am Ende aber auch beträchtlich war. Pfarrer Winterberg berichtete im vergangenen Jahr sogar von einer großen Einzelspende über 150.000 Euro, die anonym bleibt. Auch einige Banken (Volksbank, Sparkasse und KD-Bank) gaben Geld. Auch gab es Unterstützung von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland.

All das sowie weitere Spendeneinnahmen nährten die Hoffnung, noch im Jahr 2018 mit der Sanierung beginnen zu können, zumal der Kirchenkreis Duisburg jährlich 115.000 Euro für die Sanierung der Salvatorkirche bereitstellt. Übrigens wurden auch in katholischen Duisburger Gemeinden Spenden für die Salvatorkirche gesammelt.

Etwas später als gedacht, aber immerhin noch in diesem Jahr kam jetzt die Mitteilung, dass mit der Kirchturmsanierung nun endlich begonnen werden kann. Im Januar wird das Baugerüst aufgebaut, wie der evangelische Kirchenkreis Duisburg jetzt ankündigte. Bis 2020 sollen dann die Schäden an dem über 700 Jahre alten denkmalgeschützten Gotteshaus beseitigt sein.

Die Instandsetzungsarbeiten kosten den aktuellen Angaben zufolge 3,1 Millionen Euro. Ansonsten entsprechen die Summe im Großen und Ganzen den vorherigen Kalkulationen: 1,5 Millionen Euro kommen aus Fördermitteln des Bundes, der Kirchenkreis übernimmt 800.000 Euro, die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler 50.000 Euro. Außerdem kamen 336.000 Euro an Spendengeldern von Gemeindegliedern und Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Duisburg zusammen. Die Kirchengemeinde Alt-Duisburg sammelt allerdings weiterhin Spenden.

Der helmlose Turm der spätgotischen Salvatorkirche gilt als eines der ältesten und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Wahrzeichen Duisburgs. Repariert werden müssen zahlreiche Schäden am Maßwerk, an den Windeisen und den Figuren am Turm. Auch viele Steine an der Fassade sind schadhaft und müssen ausgebessert werden.

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