Jubiläum Ruhrorter feiern 500. Schimanski-Tour

Duisburg · Seit der Premiere der Führung rund um den Tatort-Kommissar im Jahr 2012 begrüßte DU-Tours schon fast 10.000 Gäste im Hafenstadtteil.

 Mit einer prächtigen Grillage-Torte feierten Petra Moseler, Klaus Brüggenwerth, Dagmar Dahmen und Frank Switala (v.l.) die 500. Ruhrort-Tour.

Mit einer prächtigen Grillage-Torte feierten Petra Moseler, Klaus Brüggenwerth, Dagmar Dahmen und Frank Switala (v.l.) die 500. Ruhrort-Tour.

Foto: CKN/Lars Fröhlich

30 Jahre nach dem ersten Schimanski-Tatort 1981 war die Journalistin Dagmar Dahmen in Ruhrort unterwegs, um Ruhrorter nach ihren Erinnerungen an den Kult-Kommissar zu befragen. „Ich kannte bis dahin nur Haniel, das 1000-Fenster-Haus und den Friedrichsplatz“, sagt Dagmar Dahmen, die seither mit ihren DU-Tours eine Erfolgsgeschichte geschrieben hat.

Am Sonntag wurde im „Hafenlager“ an der Dammstraße die 500. Tour gefeiert, mit der DU-Tours seit der Premiere am 17. März 2012 bisher über 9700 Gäste in den Hafenstadtteil gelockt hat. Die extra große Grillage-Geburtstagstorte hatte die Konditorei Kurz gebacken, gefeiert wurde in der vor knapp einem Monat eröffneten Ausstellung „Tatort Ruhrort – Schimmi goes Art“.

„Ich bin Frau Schimanski geworden“, blickt Dagmar Dahmen auf die sechs Jahre zurück, in denen sie den Stadtteil nach und nach entdeckt hat und ihr Unternehmen inzwischen vier freie Gästeführer beschäftigt. Bei ihrer ersten Umfrage 2011 hatte sie viele Ruhrorter schwärmen hören über die „guten alten Zeiten“, als noch Matrosen durch die Straßen zogen, Ruhrort als „St. Pauli des Ruhrgebiets“ berühmt-berüchtigt und mal der reichste Stadtteil Duisburgs war.

Inzwischen gab es Kneipensterben und Leerstände, aber Wasser, schöne Häuser und Kopfsteinpflaster. „Ich dachte, das ist für Touristen wunderbar.“ So sei ihr die Idee zur Schimmi-Tour gekommen. Sie belegte Unternehmensgründer-Seminare im Rahmen des Griid-Programms der Uni. „Ich habe noch mit Mitte 40 einen Businessplan geschrieben und mit Studenten gebüffelt“, sagt Dagmar Dahmen.

Die erste Tour endete mit Currywurst in der Kneipe „Zum Hübi“; es ist die beliebteste Variante geblieben, „die ist auf Monate ausgebucht“. Inzwischen gibt es viele Varianten – zu Fuß, per Rad, Motoryacht oder Oldie-Bus; jüngst auch mit abschließendem Eisbecher in der Kultkneipe „Zum Anker“.

Diese Führungen rund um den „Tatort“-Kommissar machen 80 Prozent der Buchungen bei DU-Tours aus, dazu kommen die zu den Duisburger Akzenten 2016 ins Leben gerufene Kneipen-Kiez-Tour sowie seit 2017 die Stahl-Tour per Oldie-Bus mit Hüttenwerk Krupp-Mannesmann oder Thyssen, zu „Tiger & Turtle“ via Rheinpark und Brücke der Solidarität zum ehemaligen Krupp-Gelände in Rheinhausen. Etwas schwerer zu vermarkten sei die Kunst-Kiez-Tour, die Dagmar Dahmen aufgelegt hat, nachdem der „Poseidon“ von Markus Lüpertz aufgestellt worden war, dazu Rheinorange oder Bananenhaus, auch künstlerisch hat Ruhrort einiges zu bieten. „Ich hoffe, dass die Treppe zur Mercatorinsel mal begehbar wird.“

Die meisten Gäste kommen von außerhalb, „Duisburger sind eher selten“, sagt Dagmar Dahmen, bei der auch Betriebsausflüge oder Junggesellenabschiede gebucht werden. Markenzeichen: „Gute Laune und die rote Bierkiste.“

(A.H.)
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