Hofkultur Kreativquartier sagt Adieu zu „Glück auf“

Mit Filmen, Texten und Liedern widmet sch die diesjährige „HOFkultur“ dem Ende des Steinkohlebergbaus. Die Ruhrorter Reihe startet am Samstag, dem 18. August.

 Bei den HOFkulturabenden wird auf Eintrittsgelder verzichtet, damit die Reihe jedem offensteht.

Bei den HOFkulturabenden wird auf Eintrittsgelder verzichtet, damit die Reihe jedem offensteht.

Foto: RP/Peter Jacques

Unter dem – frei nach Shakespeare – formulierten Motto „Der lange Abschied von dem Stoff aus dem das Ruhrgebiet entstand“ findet vom 18. August bis 2. September im Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort die mittlerweile achte „HOFkultur“ statt. Kurator der beliebten Veranstaltungsreihe ist dabei zum fünften Mal der dort lebende Folkert Küpers im Auftrag des Kreativquartiers Ruhrort.

Mit Filmen, Texten und Liedern widmet sich die „HOFkultur 2018“ dem Ende des Steinkohlebergbaus im Revier. Küpers: „Statt zum soundsovielten Mal mit dem Titel ‚Schicht im Schacht‘ zu operieren, der im Übrigen einer Verharmlosung des unumkehrbaren Endes des Bergbaus hierzulande gleichkommt, habe ich die Veranstaltung ‚Deckel auf’n Pütt‘ genannt. Pütt steht im Ruhrdeutschen nämlich für die Begriffe Bergwerk und Zeche, im Plattdeutschen aber auch für Töpfe.“

Da Duisburg bis 2008 selbst Kohlestandort und der Ruhrorter Hafen dessen größter Umschlagplatz war, will Küpers dem „Schwarzen Gold“ und seinen Bergleuten eine besondere Beachtung zukommen lassen. Dieses Ansinnen soll in den drei Veranstaltungen deutlich zum Ausdruck gebracht werden.

So beginnt die neue „HOFkultur“ am Samstag, 18. August, um 18 Uhr mit einer langen Filmnacht. Zwei Filme werden im Privathof der Familie Scherf auf der Harmoniestraße 15 gezeigt: Das ist zum einen die britische Tragikomödie „Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten“ aus dem Jahr 1996 und zum anderen der zweite Teil der Filmtrilogie „Jede Menge Kohle“ von Adolf Winkelmann von 1981. In diesem Streifen zu sehen ist unter anderem die 2008 verstorbene legendäre Bochumer Schauspielerin Tana Schanzara.

An den beiden Folge-Wochenenden dreht sich dann alles um Literatur und Musik. Am Sonntag, 26. August, um 18 Uhr, bringen Ralf Koss verschiedene Prosatexte und Eberhard Köhler ein Akkordeon mit auf den Hof der Familie Eckert auf der Fabrikstraße 4, Ecke Dr.-Hammacher-Straße. „‘Glück auf‘ im Kohlengräberland“ heißt die Veranstaltung, für die Kross jede Menge erzählerische Texte zusammengestellt hat, in denen sich die Lebenswelt des Bergbaus wiederfindet, darunter welche von Karl Grünberg, Max von der Grün und Peter Kersken.

Am letzten „HOFkultur“-Sonntag (2. September) geht es in dem schönen Hinterhof der Familie Doll auf der Luisenstraße 16 vornehmlich um Lyrik in Form von Gedichten und Liedern. Diese werden gelesen vorgetragen durch Barbara Wedekind und Folkert Küpers sowie musikalisch von Clemens Graefen (Bass) und Detlef von Schmeling (Gitarre und Gesang). Der Titel der Veranstaltung „… und wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht“ ist der dritten Strophe des berühmten Bergmannslied „Glückauf! Der Steiger kommt“ entnommen und endet mit „… und saufen Schnaps“. Ob dieser anstelle den ansonsten das „Steigerlied“ vortragenden Bergmannschören dann dem „HOFkultur“-Publikum gereicht wird, lässt Küpers offen.

 Die Abende werden ohne großen Aufwand gestaltet. Dennoch stimmt die Atmosphäre.

Die Abende werden ohne großen Aufwand gestaltet. Dennoch stimmt die Atmosphäre.

Foto: Peter Jacques

Küpers: „Klar ist dagegen, dass wir bei der ‚HOFkultur‘ auf Eintrittsgelder verzichten, da wir dieses Angebot für alle Menschen offenhalten wollen. Allerdings bitten wir jene, die es sich leisten können, um eine Spende, um diese Reihe wenigstens anteilig mit zu finanzieren.“

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