Rhein-Ruhr-Marathon Kalte Dusche gegen die Hitze

Duisburg · Der 36. Rhein-Ruhr-Marathon verlangte den Teilnehmern körperlich alles ab. Am Norbert-Spitzer-Platz in Buchholz wurden die Läuferinnen und Läufer begeister empfangen und angespornt.

 Der Rhein-Ruhr-Marathon führte am Sonntag durch zwölf Duisburger Stadtteile. Die Teilnehmer passierten auch das Stadttheater.

Der Rhein-Ruhr-Marathon führte am Sonntag durch zwölf Duisburger Stadtteile. Die Teilnehmer passierten auch das Stadttheater.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Heiß, heißer, Rhein-Ruhr-Marathon. Die Veranstaltung am Sonntag gleicht einer Hitzeschlacht. Vom Straßenrand feuern zehntausende Zuschauer die Läufer bei schweißtreibenden Temperaturen um die 30 Grad an. Jede aufgestellte Dusche auf der Strecke wird dankend angenommen. Die Helfer an den insgesamt 17 Versorgungsständen sind im Dauereinsatz. So wie die D-Jugend von Viktoria Buchholz an Station 13.

Wie ihr Trainer Torsten Konwiarz erzählt, ist die Mannschaft mit circa 30 Spielern inklusive Eltern im Einsatz. „Und zwar solange, bis der letzte Läufer durch ist“, so Konwiarz. Um 7 Uhr in der Früh haben sie begonnen, die Tische und Bänke an der Münchener Straße in Buchholz aufzubauen. Nur wenige Meter entfernt findet am Norbert-Spitzer-Platz das traditionelle Bürgerfest statt. Alles wird von den Jugendlichen bestens vorbereitet. Die unzähligen gelben Trinkbecher, befüllt mit isotonischen Getränken und Wasser, sind perfekt aufgestellt in Reih und Glied. Zur Abkühlung stehen zusätzlich Tonnen und Eimer mit literweise Wasser bereit.

Nach und nach rollen die ersten Inline-Skater des Marathons an ihnen vorbei. Im wahrsten Sinne des Wortes haben die Jungen alle Hände voll zu tun. In der rechten und in der linken Hand halten sie den Sportlern die gefüllten Trinkbecher entgegen. Bananen finden ebenfalls dankbare Abnehmer. Der richtige Stress soll allerdings noch kommen. Um 10.39 Uhr biegt schließlich der erste Läufer und spätere Sieger Nikki Johnstone unter großem Jubel der Zuschauer von der Grazer Straße in die Münchener Straße ein. Danach geht es Schlag auf Schlag. Beinahe im Sekundentakt werden die Becher befüllt und sofort weitergereicht. Die Sonne brennt, und die Marathoni schütten sich das Wasser ins Gesicht, auf den Kopf oder in den Mund. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich die Straße entlang der Versorgungsstation in ein Meer aus gelben leeren Pappbechern. Die Laufshirts sind dermaßen durchnässt, als würden sie soeben aus der Waschmaschine kommen. Schnell greifen die Jungs von Viktoria Buchholz zu zwei ausgelegten Gartenschläuchen. „Auf Sprühnebel einstellen“, ruft ein Elternteil. Und die Sportler laufen durch das kühle Nass. Manche bleiben auch kurz stehen oder genießen zu Fuß den Augenblick.

Je näher sie dem Norbert-Spitzer-Platz kommen, desto lauter wird das Publikum. Die Wuppertaler Samba-Gruppe Pulsação ist längst Stammgast des Marathons. Mit lateinamerikanischen Rhythmen begrüßen sie die Läufer. Hunderte Besucher warten am Straßenrand, machen Videos, Bilder oder feuern sie lautstark mit Rufen, Tröten und Ratschen an. Viele Sportler sind zu diesem Zeitpunkt schon sichtlich gezeichnet. Die Erschöpfung ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Die mehr als 30 Kilometer bis dorthin haben Kraft gekostet. Ab hier gilt nur noch die Devise: So weit die Füße tragen. Das Ziel in der Schauinsland-Reisen-Arena ist nicht mehr weit.

 Kalte Duschen aus dem Wasserschlauch verhalten den Läufern zu einer höchst begehrten Erfrischung.

Kalte Duschen aus dem Wasserschlauch verhalten den Läufern zu einer höchst begehrten Erfrischung.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Buchholzer Bürgerverein hat einmal mehr das Bürgerfest mit ehrenamtlichen Helfern auf die Beine gestellt. Peter Griebeling, Vorsitzender des Bürgervereins, schaut sich alles aus der Nähe an. Läufer hätten ihm von früheren Rhein-Ruhr-Marathons berichtet, dass sie sich jedes Mal über die Unterstützung am Norbert-Spitzer-Platz freuen würden. Manchmal verspüren sie bei sich oftmals „einen toten Punkt“. Wenn sie aber von den begeisterten Zuschauern in Empfang genommen werden, setzt das Ganze wieder Kräfte frei. „Sie erhalten noch einmal einen richtigen Anschub bis ins Ziel“, sagt Griebeling.

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