Loveparade-Prozess wegen Corona vor dem Aus „Wir haben den Glauben an die Gerechtigkeit verloren“
Duisburg · Die Corona-Krise könnte einen der größten Strafprozesse der Nachkriegszeit beerdigen. Die juristische Aufarbeitung der Loveparade 2010 würde damit ohne Urteil enden. Opfer und Betroffene sind entsetzt. Sie fordern einen Untersuchungsausschuss.
Das Schreiben, das am Dienstagmorgen bei den Beteiligten eines der größten Strafprozesse der Nachkriegszeit eingeht, ist nur wenige Seiten lang, aber es hat es in sich: Das Landgericht Duisburg schlägt Anklage und Verteidigung vor, das Loveparade-Verfahren einzustellen. Grund ist die Corona-Pandemie, wegen der das Verfahren derzeit ohnehin unterbrochen ist. Es sei nicht abzusehen, wann und wie es weitergehen könne, teilte das Gericht nun mit. Die Verfahrensbeteiligten können zu diesem Vorschlag bis zum 20. April Stellung nehmen. Sollten sie zustimmen, endet der Prozess ohne Urteil.