Triathlon auf Hawaii Ein Professor wird zum „Ironman“

Duisburg · Monatelang hat sich UDE-Professor Joachim Prinz auf den berühmtesten Triathlon der Welt auf Hawaii vorbereitet. Am Samstag steigt der Wettbewerb unter harten Bedingungen. Der Wissenschaftler ist nervös.

 In voller Trainingsmontur posiert Joachim Prinz vor dem offiziellen Logo des Ironman auf Hawaii. Den Wettbewerb gibt es bereits seit 40 Jahren auf der Insel im Pazifischen Ozean. Unten links: Ein kaputtes Schaltwerk an seinem Fahrrad sorgte für einen herben Rückschlag. Mittlerweile ist der Fehler wieder behoben.

In voller Trainingsmontur posiert Joachim Prinz vor dem offiziellen Logo des Ironman auf Hawaii. Den Wettbewerb gibt es bereits seit 40 Jahren auf der Insel im Pazifischen Ozean. Unten links: Ein kaputtes Schaltwerk an seinem Fahrrad sorgte für einen herben Rückschlag. Mittlerweile ist der Fehler wieder behoben.

Foto: UDE

Schwimmen, Laufen und Fahrrad fahren bis zur Erschöpfung: Ein Duisburger Uni-Professor weilt derzeit beim wohl bekanntesten Triathlon der Welt, dem Ironman auf Hawaii. Am Samstag nimmt Joachim Prinz am ältesten Wettkampf teil, den es schon seit 40 Jahren auf dem US-Inselstaat gibt.

Bevor es für den 47 Jahre alten BWL-Professor von der Universität Duisburg-Essen in den Wettkampfmodus geht,  bereitet er sich akribisch auf den Triathlon vor. Seit Anfang Oktober ist Joachim Prinz bereits in Kona an der Westküste von Big Island – dem Austragungsort des Ironman –, um sich zu akklimatisieren. „Wir haben 36 Grad, eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und starken Wind“, berichtet er von Hawaii. Genau wegen dieser extremen Bedingungen auf der Insel, gilt der Ironman Hawaii als der härteste Triathlon der Welt.

Die Bedingungen auf der Insel stuft der Professor als sehr schwierig und kraftraubend ein. Er berichtet vom Ho’ala Swim, einem Streckentest über 3,8 Kilometer: „Man musste sich durch drei Meter hohe Wellen pflügen, und die Sicht war durch die vielen Teilnehmer stark eingeschränkt.“ Das sei aber nur ein Vorgeschmack auf das, was ihm beim Ironman erwarte. Klar, sei er auch nervös, gibt Prinz schon Tage vor dem anstrengenden Rennen zu. Und das obwohl er bereits mehrmals am Ironman auf Hawaii teilgenommen hat.

Schon Zuhause hat sich Prinz für den Triathlon fit gemacht und sich durch ein extremes Training gekämpft. Der Professor war in den vergangenen zweieinhalb Monaten jede Woche zehn Kilometer Schwimmen, 350 Kilometer Radfahren und 70 Kilometer Laufen. Ganz ohne gesundheitliche Probleme läuft ein solch intensives Training nicht ab. Prinz musste Achillessehnen-Probleme und einen Bandscheibenvorfall in den Griff bekommen.

Auch auf Hawaii hat der BWL-Professor mit Rückschlägen zu kämpfen. Fassungslos stand Joachim Prinz noch vor wenigen Tagen vor seinem Fahrrad. Das Schaltwerk war aus dem Rahmen gebrochen, vermutlich lädiert beim Transport nach Hawaii – ein Totalschaden. Für Prinz war das ein Desaster, denn den legendären Ironman mitzumachen, schien in weite Ferne zu rücken. Mittlerweile kann der 47-Jährige aber wieder lachen. Ein erfahrener Mechaniker hat ihm das Rad repariert. „Zwar nur provisorisch“, berichtet Prinz. „Aber ich habe es bereits ausgiebig getestet und hoffe sehr, dass es auch beim Rennen hält.“

Der 47-Jährige erzählt von intensiven Trainingseinheiten vor Ort: „Seit Ende letzter Woche sind fast alle Athleten in Kona. Jeden Morgen schwimmen wir raus aus der Bucht in den offenen Pazifik. Immer um 7 Uhr – das ist ein Ritual.“ Nach dem Schwimmen werde bis 11 Uhr gelaufen oder Rad gefahren, später werde es zu heiß. Nachmittags ruhen sich die Athleten aus, kaufen ein. Prinz erzählt ebenfalls, wie das bevorstehende Ereignis den kleinen Ort auf Hawaii elektrisiert: „Die Supermärkte sind leer gefegt. Natürlich sind die Stars auch hier, trainieren quasi mit uns Anfängern und Medien aus der ganzen Welt berichten.“

Am Samstag um 18.35 Uhr deutscher Zeit springen dann 2400 Athleten aus 66 Nationen in der Bucht von Kona ins Wasser – erst die Profis, dann die Amateure. Danach geht es aufs Fahrrad und dann auf die Laufstrecke. Alle werden leiden, versichert Prinz. Auch er selbst.

(jlu)
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