Verdacht auf Clankriminalität Polizei Duisburg durchsucht Wohnungen in drei Stadtteilen

Duisburg · Mehrere Hundert Einsatzkräfte haben in der Mittagszeit in drei Stadtteilen Duisburgs Wohnungen und Gewerbeobjekte wegen des Verdachts auf Clankriminalität durchsucht. Dem Einsatz gingen monatelange Ermittlungen voraus.

Duisburg: So lief die Blitz-Durchsuchung wegen Clankriminalität
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So lief die Blitz-Durchsuchungen in Duisburg-Hochfeld

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Seit 12 Uhr trifft die Polizei mit einem Großaufgebot Maßnahmen in den Duisburger Stadtteilen Hochfeld, Meiderich und Homberg sowie in der Stadt Moers. Die Maßnahmen richten sich gegen mehrere Beschuldigte, die im Verdacht stehen, als Mitglieder einer Bande mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge Handel zu treiben. Zudem bestehe Verdacht auf Clankriminalität.

Für den Einsatz wurde unter anderem die Wanheimer Straße in Duisburg Hochfeld in einer Blitzaktion auf beiden Straßenseiten gesperrt, und dann eine Hundertschaft der Polizei mit Gelenkbussen zum Einsatzort gefahren. Die Beamten strömten schlagartig aus den Bussen und setzten soweit möglich alle Fußgänger auf der Wanheimer Straße fest.

Gesucht werden Menschen, nach denen per Haftbefehl gefahndet wird. Außerdem suchen die Beamten nach Drogen. „Wir haben aus zwei Gründen um die Mittgaszeit zugegriffen“, sagt Stefan Hausch, Sprecher der Polizei Duisburg unserer Redaktion. „Zum einen weil wir Erkenntnisse darüber gesammelt haben, dass die Gesuchten tagsüber am ehesten anzutreffen sind. Zum anderen weil der Drogenhandel auf der Wanheimer Straße relativ offen erfolgt.“ Verkauft werde dort sowohl auf offener Straße als auch aus Privatwohnungen heraus. Davon, dass die Aktion mitten am Tag stattfinde, solle zudem eine gewisse Signalwirkung ausgehen, so Hausch.

Zur Zahl der Durchsuchten und Festnahmen macht die Polizei derzeit keine Angaben. Allerdings seien laut Polizei Haftbefehle im zweistelligen Bereich zur Vollstreckung ausgeschrieben. Die Polizisten durchsuchten zahlreiche Wohnungen und Gewerbeobjekte und vollstreckten mehrere Haftbefehle. Frauen und kleine Kinder wurden von der Kontrolle ausgenommen. „Es handelt sich um einen der größten Einsätze der Duisburger Polizei, was Strafverfolgungsmaßnahmen angeht“, sagt Hausch.

Den Maßnahmen gingen monatelange Ermittlungen voraus. Seit September 2018 untersucht eine Ermittlungskommission der Polizei Duisburg unter Leitung der Duisburger Staatsanwaltschaft die näheren Tatumstände.

(ham/th)
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