Für die Zeit nach der Krise Duisburger Philharmoniker und Rheinoper erhalten Fördergeld vom Land

Duisburg · Zur Stärkung der Kultur in und nach der Corona-Krise erhält die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg 1,07 Millionen Euro vom Land. Die Duisburger Philharmoniker bekommen rund 590.000 Euro.

 Die Duisburger Philharmoniker freuen sich über frisches Geld vom Land NRW.

Die Duisburger Philharmoniker freuen sich über frisches Geld vom Land NRW.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen hat ein Förderprogramm mit einem Volumen von 11,5 Millionen Euro aufgelegt, um – wie es heißt – „die kommunalen Theater und Orchester bei ihrer individuellen Profilbildung zu unterstützen und für die Zeit nach der Corona-Krise zu stärken”. Im Rahmen dieses Programms mit dem Titel „Neue Wege” erhalten insgesamt 15 Häuser beziehungsweise Orchester über den Zeitraum von drei Jahren Mittel für den Aufbau und die Weiterentwicklung von neuen Strukturen oder besonderen künstlerischen Schwerpunkten. Von diesem Förderprogramm profitieren auch die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg und die Duisburger Philharmoniker.

Die Rheinoper mit ihren Spielstätten in Düsseldorf und Duisburg bekommt von der Landesregierung für ein „mobiles Klanglabor“, in dem neues Musiktheater für Kinder ab vier Jahren entsteht, über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt rund 1,07 Millionen Euro. Im öffentlichen Raum – an verschiedenen Orten in Düsseldorf und Duisburg – wird das Klanglabor zu einem, wie es in der Beschreibung heißt, „transparenten Arbeitsort für Komponisten, Librettisten, Regieteams und Bühnenkünstler”. In der Begegnung mit dem jeweiligen Ort, seinen Klängen und insbesondere in Zusammenarbeit mit der jungen Zielgruppe sollen die Akteure neue künstlerische Formate entwickeln. Es soll ein neues Musiktheater für Kinder entwickelt werden, das mobil spielbar und – nach entsprechenden Uraufführungen – auch repertoiretauglich ist.

Das Förderprogramm fand innerhalt eines Wettbewerbs statt. Das „mobile Klanglabor“ überzeugte die Jury, mit der „innovativen Verbindung eines ambitionierten Vermittlungsprogramms mit einem mobilen Format, das es dem Haus erlaubt, seine Fühler weit in die Stadtgesellschaft auszustrecken.“ Planen und bauen wird das „mobile Klanglabor” die Deutsche Oper am Rhein mit dem Architektenkollektiv raumlabor berlin. Die Spezialisten auf dem Gebiet mobiler Architekturen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Architektur, Stadtplanung und künstlerischer Intervention.

Generalintendant Christoph Meyer sagte nach der Zusage der Förderung: „Wir sind sehr glücklich über diese Förderung für das ,mobile Klanglabor’, mit dem wir die erfolgreiche Arbeit unserer ,Jungen Oper’ fortsetzen, die Oper nach außen zu öffnen und Musiktheater so nah wie möglich an den jungen Menschen entstehen zu lassen.“

Die Duisburger Philharmoniker profitieren mit 589.020 Euro von dem Förderprogramm. Unterstützt werden dabei verschiedene Projekte des Orchesters, die unter der Überschrift „No Fear” (keine Furcht) zusammengefasst werden. Namentlich genannt werden dabei die Konzertreihen „Kai & Friends”, „Beat” und das Festival „Eigenzeit”. Bei „Kai & Friends” versammelt der Duisburger Pianist Kai Schumacher, der sowohl in der Klassik als auch in der Moderne einschließlich Rockmusik zu Hause ist, fünf weitere Pianisten der jüngeren Generation und ein Ensemble der Duisburger Philharmoniker um sich, um neue musikalische Wege zu gehen (Konzert am 21. Mai 2021). Bei „Beat” musizieren die Schlagzeuger der Duisburger Philharmoniker zusammen mit Streichern und beziehen eine singende Schauspielerin in ihren Konzertabend ein (Konzert am 18. Juni 2021). Das Festival „Eigenzeit” wird von dem aus Duisburg stammenden Komponisten Hauke Berheide konzipiert (die RP berichtete bereits). Dazu heißt es: „In ungewöhnlichen Konzertformaten und an außergewöhnlichen Spielorten versammeln wechselnde Kuratoren das Beste, Verrückteste und Schönste, was die Musik von Jetzt dem Publikum von Heute zu bieten hat”. Das Festival umfasst insgesamt sechs Konzerte zwischen dem 10. April und 12. Mai 2021 in unterschiedlichen Spielstätten.

Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Wir wollen die kommunalen Theater und Orchester in die Lage versetzen, inhaltliche und strukturelle Vorhaben für die kommenden Spielzeiten mutig umzusetzen, sodass sie auch weiterhin für besondere Akzente im vielfältigen Kulturangebot in Nordrhein-Westfalen sorgen. Die Förderung der ‚Neuen Wege‘ eröffnet sowohl den Häusern als auch dem Publikum eine Perspektive für die Zeit nach der Pandemie, wenn hoffentlich wieder ein Stück Normalität in den Kulturbetrieb eingekehrt ist.“

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