Für den guten Zweck Duisburger Mönch absolviert 29 Marathon- und Ultraläufe in einem Jahr

Duisburg · Seit 15 Jahren läuft Pater Tobias die ganz langen Strecken. Für den guten Zweck hat er bereits an 135 Rennen teilgenommen und so 1,6 Millionen Euro Spenden gesammelt. Ein großer Traum wird sich allerdings auch 2022 nicht erfüllen.

 „Marathon-Pater“ Tobias Breer beim Laufen. Auch an Silvester geht er wieder an den Start.

„Marathon-Pater“ Tobias Breer beim Laufen. Auch an Silvester geht er wieder an den Start.

Foto: Daniel Elke

Dass Pater Tobias für den guten Zweck Sport treibt, ist nicht Neues mehr. Seit vielen Jahren absolviert der Duisburger Prämonstratenser-Mönch für den guten Zweck Ultra- und Marathonläufe. So viele wie in diesem Jahr waren es jedoch noch nie: Insgesamt 28 Mal hat Tobias Breer, wie der Pater mit bürgerlichen Namen heißt, bislang in diesem Jahr mindestens die Marathon-Distanz absolviert. An Silvester kommt ein 29. Start hinzu: Dann tritt er beim Essener Rhein-Herne-Kanal-Marathon an.

Damit hat Breer mehr als 135.000 Euro Spenden erlaufen, insgesamt sind es sogar bereits 1,6 Millionen Euro. „Meine Läufe animieren die Leute offensichtlich auch in schwierigen Zeiten zum Spenden“, sagt der 58-Jährige. „Ich bin sehr dankbar für jeden einzelnen Euro.“

An 135 Ultra- und Marathonläufen hat Pater Tobias in den vergangenen 15 Jahren teilgenommen – und auch in diesem Jahr hat der Duisburger bei seinen Läufen wieder einiges erlebt. So musste er im Februar im nordhessischen Ahnatal Schneeketten an seinen Laufschuhen befestigen, um überhaupt starten zu können. Ende November ging es dann bei sengender Hitze durch die Wüste in Israel. Den längsten Lauf des Jahres absolvierte Breer beim Panorama-Marathon in Sonthofen im Allgäu: Rund 69 Kilometer bei 3100 zu bezwingenden Höhenmetern.

Mit dem Geld, das Pater Tobias im Jahr 2021 gesammelt hat, konnten neun Projekte unterstützt werden. Die größte Einzelförderung (42.195 Euro) kam den Opfern der Flutkatastrophe in Bad Neuenahr-Ahrweiler zugute. Weitere 5500 Euro wird der Pater hier Mitte Januar übergeben. 22.000 Euro wurden für das Projekt „Gesundes Schulfrühstück“ verwendet, das sich an Grundschüler in Duisburg-Neumühl richtet. Auch in den meisten übrigen Fällen erlief der Pater das Geld für lokale Projekte in seiner Heimatstadt.

Mittlerweile haben die Planungen für das kommende Jahr bereits begonnen. Auch wenn jetzt schon klar ist, dass sich ein großer Traum Breers nicht erfüllen wird. „Etwas ganz Besonderes wäre der Marathon in Tokio gewesen, doch der ist abgesagt worden“, sagt Pater Tobias. Schon 2020 und 2021 war der Lauf in Japan wegen der Pandemie ausgefallen. „Ganze drei Jahre musste ich damals warten, um überhaupt auf die Teilnehmerliste zu kommen“, erklärt der Marathon-Pater. Mit dem Lauf in der japanischen Hauptstadt würde er die Sechs-Sterne-Medaille erhalten. Sie wird an alle Läufer verliehen, die weltweit die sechs großen Marathons gelaufen sind. Neben Tokio sind das Berlin, London, Boston, Chicago und New York.

„Auch wenn es mit Tokio nichts wird, so steht für mich fest, dass ich wieder auf die Laufstrecke gehe“, sagt Pater Tobias. „Und natürlich werde ich dabei wieder Spenden sammeln für bedürftige Menschen“.

(mlat/RP)
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